Franz Kälin ist ein Ur-Einsiedler, 1961 im Klosterdorf geboren, hier betreibt er seit 2008 das Kino Cineboxx. Er hat sich einen Namen als Fotograf und Filmemacher gemacht und als Kameramann diverse Spiel-, Dokumentar- und Auftragsfi lme im In- und Ausland mit seiner Handschrift geprägt.
Franz Kälin ist ein Ur-Einsiedler, 1961 im Klosterdorf geboren, hier betreibt er seit 2008 das Kino Cineboxx. Er hat sich einen Namen als Fotograf und Filmemacher gemacht und als Kameramann diverse Spiel-, Dokumentar- und Auftragsfi lme im In- und Ausland mit seiner Handschrift geprägt.
Der Filmemacher - 1

Film

Der Filmemacher

Zahlreiche Filme aus der Region hat der Einsiedler Filmemacher und Fotograf Franz Kälin bereits produziert, der aktuellste ist «Der Förster und St. Benedikt». Seine Begeisterung fürs Kino ist nach wie vor ungebrochen.

Seit 1982 hat Franz Kälin so viele Filme gedreht, er kann die genaue Zahl nicht nennen. Klar ist hingegen, dass dabei Einsiedeln und seine Bewohnerinnen und Bewohner oft im Fokus stehen. Der Grund ist naheliegend: Franz Kälin interessieren seine direkte Umgebung und Dinge, die mit seinem Leben zu tun haben. Und das spielt sich hauptsächlich in Einsiedeln ab. Oder wie Franz Kälin sagt: «Ich brauche das Echte, das Nahe, um mich mit einem Film identifi zieren zu können.» Anfang März feierte Franz Kälin Premiere seines neuesten Films «Der Förster und St. Benedikt». Die Idee über den Einsiedler Kunstmaler Christian Jimmy Lienert kam ihm, wie bei allen Filmen, spontan. «Ich sah beim Vorbeilaufen Licht in Jimmys Atelier, ging hinein und erklärte ihm meine Idee», erzählt Franz Kälin. Der Film ist eine One-Man-Produktion – Konzeption, Interview, Dreh, Schnitt und Nachbearbeitung tragen allesamt die Handschrift von Franz Kälin. «Eine Person zu porträtieren, geht alleine besser. Das Gegenüber spricht anders, die Situation wird persönlicher und offener.»

Totgeglaubtes Kino lebt


Premiere gefeiert wurde in der Cineboxx in Einsiedeln. Im Kino, das Franz Kälin 2008 gründete. Heute noch steht der Chef persönlich oft und gerne an der Kasse und verkauft Kinotickets. Wenn auch weniger als früher – wie alle Kinos, die mit den vielen Freizeitmöglichkeiten der heutigen Zeit konkurrieren. Franz Kälin relativiert: «Das Kino wurde schon zig mal totgesagt, existiert aber immer noch.» Es gelte, ein guter Gastgeber zu sein, ein schönes Ambiente anzubieten und natürlich die richtigen Filme. Aktuell ist dies beispielsweise «Manta Manta – Zwoter Teil». Ein Film über das Leben von Autofans – wie Franz Kälins «Rammpass» von 1990. «Mein Film wurde damals an deutschen Festivals gezeigt. Wer weiss, vielleicht hat man dort meine Grundidee für den ersten ‹Manta, Manta›-Film geklaut», schmunzelt Franz Kälin.

Familiäre Faszination für Filme


Wäre dem so, wäre es ihm egal. Wichtig sei, dass «Manta, Manta» im Kino funktioniere. Von diesem ist Franz Kälin seit Kindesbeinen fasziniert. Auch heute gibt es für ihn keinen besseren Ort, einen Film zu schauen. «Das Kino und die Kirche sind die einzigen Orte, an denen man noch ungestört sein kann.» Fast täglich ist Franz Kälin im Kino anzutreffen, während er zuhause weder Filme noch Serien schaut und auch kein Netflix besitzt. Die Leidenschaft fürs Filmemachen erbte Franz Kälin wohl von seinem Vater, ebenfalls Fotograf. Inklusive 23 Stunden private Filme aus seiner Kindheit. Der Vater war es auch, der ihm als «Bueb» eine Fotokamera in die Hand drückte, worauf er sich deren Handwerk selbst beibrachte. Und heute, mit 61 Jahren und zig Filme später, wird es nicht ruhiger um Franz Kälin und sein Schaffen – im Gegenteil. «Ich habe viele Ideen im Kopf. Ich frage mich nur, wann ich die alle noch umsetzen soll?»

magentafilm.ch
cineboxx.ch

szene / Sara Gianella

Autor

SchwyzKulturPlus

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

20.06.2023

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