Martin Nideröst aus Brunnen hat sein Erstlingswerk «Dein zweiter Tod» im Piemont geschrieben. Bilder: PD
Martin Nideröst aus Brunnen hat sein Erstlingswerk «Dein zweiter Tod» im Piemont geschrieben. Bilder: PD
Martin Nideröst aus Brunnen hat sein Erstlingswerk «Dein zweiter Tod» im Piemont geschrieben. Bilder: PD
Martin Nideröst aus Brunnen hat sein Erstlingswerk «Dein zweiter Tod» im Piemont geschrieben. Bilder: PD

Literatur

Ein Thriller, der auch eine Hommage an die Liebe ist

Der Brunner Martin Nideröst hat sein erstes Buch herausgegeben. Es bietet Spannung und Ablenkung in der Corona-Krise.

Eine Frau, eingesperrt in einem Keller. Ein Mann droht ihr mit dem Tod. Er sagt, er dürfe kein Risiko eingehen. Schon ist man mittendrin in Martin Niderösts Thriller «Dein zweiter Tod» und stellt sich Fragen: Wer ist dieser böse Mann? Worin liegt sein Risiko? Wird der Frau die Flucht gelingen? Man wird es in diesem «Pageturner » erfahren, nach und nach. Es ist ein Buch, das Ablenkung in der Corona- Krise bietet, sich süffig und leicht liest. Geschickt hält der Autor Informationen zurück, die Dialoge sind gut gemacht, und die Kapitel enden oft mit Cliffhangern.

Fiktive Geschichte spielt auch im Talkessel Schwyz

Nideröst treibt seine Geschichte voran und gibt den Leserinnen und Lesern dennoch Zeit, durchzuatmen. Sie können den Schauspieler Luca Rossi, den Protagonisten, durch den Alltag begleiten. Als Leserin, als Leser mag man ihn, seine Art und hofft mit ihm, dass er seine Liebe finden und all die Rätsel um seine Familie lösen wird. Der Alltag spielt in der Zuger Altstadt. In diesen realen Raum hat Nideröst seinen frei erfundenen Thriller gesetzt, der den Schauspieler auch nach Morschach führt, in den Talkessel Schwyz und in dramatischen Szenen ins Theater Luzern und in die USA. Inhaltlich geht es um die Geschichte einer Einwandererfamilie, um einen erfolgreichen Geschäftsmann, um Skrupellosigkeit und Todespläne. Nideröst beherrscht die Dramaturgie, den Spannungsaufbau. Nur manchmal wünscht man, sein österreichischer Verlag wäre beim Lektorat etwas restriktiver gewesen.

Während Burnout geschrieben

Der 50-Jährige hat seinen Erstling während einer Burnout-bedingten Pause geschrieben. «Was täte Ihnen gut, um physisch und psychisch wieder zur alten Form zu finden?», wurde Martin Nideröst gefragt. Er wollte schreiben. Rückblickend nennt er die Zeit, die er von Juni bis November des letzten Jahres in den Hügeln des Piemonts verbracht hat, «eine Art Genesungsprogramm ». Die Geschichte sei absolut fiktiv, gebe aber dennoch viel über ihn preis, denn es gebe Parallelen zu seiner eigenen Lebensgeschichte, verrät der Autor. Obwohl das Buch ein Thriller, gespickt mit «Crime and Sex», ist, bezeichnet Nideröst es auch als eine Hommage an die Liebe. Tatsächlich ist es auch ein Plädoyer für das Gute im Menschen, für die kleinen Leute, für die Gemeinschaft und gegen die Profitund Profilierungssucht der Mächtigen. Inzwischen schreibt der Autor bereits an seinem zweiten Buch, einem Spannungsroman über das Thema Demenz. Martin Nideröst wäre aktuell mit seinem ersten Buch auf Lesetour. In Brunnen, Schwyz, Zug, Zürich und Luzern hätte er gelesen. Das alles ist wegen des Coronavirus nun abgesagt. So entfällt die Werbung für sein Buch, sein direkter Kontakt zum Publikum. Er will dies nachholen. Bis dahin findet man «Dein zweiter Tod», diesen Schweizer Thriller, online im Buchhandel.

Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

16.04.2020

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www.schwyzkultur.ch/nY1cUy