Carl Deuber (links) und Stefan Paradowski freuen sich über die gelungene Ausstellung und das grosse Interesse der Besucher. Bild Josef Blattmann
Carl Deuber (links) und Stefan Paradowski freuen sich über die gelungene Ausstellung und das grosse Interesse der Besucher. Bild Josef Blattmann

Kunst & Design

Faszinierende Kunst eines unermüdlichen Schaffers

Mit einer Vernissage wurde am Freitagabend im alten Elektrizitätswerk in Lachen eine Ausstellung mit Werken des Reichenburger Künstlers Carl Deuber eröffnet.

Gezeigt wird eine beeindruckende und vielseitige Ausstellung, eine Retrospektive über das unermüdliche künstlerische Schaffen von Carl Deuber. Kurzum, «das fantastische Werk des Reichenburger Künstlers, Tüftlers und Naturforschers». Dieser Untertitel auf der Einladung des Marchrings,welcher diese Sonderausstellung organisierte, bringt es auf den Punkt. Er schätze sich glücklich, dass Carl Deubers grosses Schaffen mit dieser Ausstellung sichtbar werde, erklärte Franz-Xaver Risi bei seiner Begrüssung im Namen des Marchrings.


Fantasievoll, tiefgründig, filigran


Er und auch Stefan Paradowski, der den Anstoss zu dieser Ausstellung gab und diese mit viel Engagement ermöglichte, erwähnten die enorme Vielseitigkeit und das grosse Lebenswerk des bescheidenen Künstlers. Paradowski erläuterte in einer umfassenden Einführung den interessanten Werdegang des Künstlers und brachte den Besuchern Deubers Kunst in Form von Bildern, Kleinskulpturen, kleinen Schaukästen, Collagen oder Mobiles näher. «Er ist ein Feinmechaniker unter den Grobmotorikern», sagte Paradowski treffend.Feinmechanismus gepaart mit hoher Sensibilität, Tiefgründigkeit, dem Blick für das Kleine, Verborgene, Einfache,Natürliche,aber dennoch Wesentliche. Diese Mischung mag es vielleicht sein, welche die Einzigartigkeit von Deubers Kunst ausmacht. Dem Erschaffen seiner Kunstobjekte gehen immer tiefgründige Gedanken oder Beobachtungen voraus. Seine Kunst ist energiegeladen und fein und filigran zugleich. Manchmal gehe es länger, bis ein Objekt vollendet sei, erklärt der Künstler, der gern mit Materialien oder verschiedenen Techniken experimentiert. In vielen seiner Werke kommt auch seine tiefe Religiosität zum Ausdruck. So bedeutet dem Künstler das im Jahr 1959 mit einer speziellen Technik erschaffene Objekt «Kreuzigung» sehr viel. Andere wiederum lassen den Naturfreund erkennen, der gerne beobachtet und oftmals auch pflanzliche und tierische Fragmente verwendet. Dabei kommt es vor, dass er beispielsweise verblühten Löwenzahn – als Pusteblumen – oder Insektenflügel konserviert und nachher auf wunderbare Weise mit grosser Akribie in ein Kunstobjekt integriert. Seine Faszination von Libellen findet sich auch in einem im Jahr 2010 selber gedrehten Film wieder.


Kunst zum Geniessen und Nachdenken


Die meisten seiner Werke wie etwa jene Skulptur aus Aluminiumstreifen, gewollt wirr zusammengefügt mit einem hölzernen Wagenrad als Grundlage, stellt das Chaos auf unserer Welt dar. Sie regt den Betrachter, wie die meisten seiner Kunstobjekte, zum Nachdenken über Gott und die Welt an. Carl Deuber ist ein leidenschaftlicher Fasnächtler.So hat auch diese Zeit mit all ihren Facetten einen wichtigen Platz in Deubers Kunstschaffen. Diese aussergewöhnlich interessante Ausstellung ist während des ganzen Monats jeweils samstags und sonntags von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet.


Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Verena Blattmann

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

11.06.2019

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www.schwyzkultur.ch/QfpUJ8