Der Immenseer Filmemacher Philipp Veiga Amaro ist Gewinner! Bild zvg
Der Immenseer Filmemacher Philipp Veiga Amaro ist Gewinner! Bild zvg

Film

Innerschweizer Filmpreis geht an Immenseer

Philipp Veiga Amaro erhält 20 000 Franken Preisgeld für seinen Dokumentarfilm «O falecido».

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Innerschweizer Filmpreises 2023 im Wettbewerb der Albert-Koechlin-Stiftung stehen fest. Sie erhalten namhafte Beträge. Insgesamt wurden 540 000 Franken vergeben. Die Fachjury wählte aus 34 Eingaben zwölf Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme für die Preisauszeichnung. Vergeben wurden zudem drei Spezialpreise. Einer der Preisträger ist der 26-jährige Immenseer Philipp Veiga Amaro. Sein Dokumentarfilm heisst «O falecido».


Reise in die Vergangenheit


Mit seinem Werk reist er in die Vergangenheit. Der Verstorbene, «o falecido», wird sein Vater genannt, obwohl er gar nicht tot ist. Der Filmemacher hat zwar bis zu seinem 16. Lebensjahr mit seinem Vater gelebt. Aber eine Erinnerung an ihn hat er nicht. Was ist hier vorgefallen? Er stösst auf ein Tagebuch und macht sich auf die Suche – er konfrontiert die Frauen in seiner Familie, und findet eine eigene Perspektive. «Der Film handelt davon, die eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten», sagt Regisseur Philipp Veiga Amaro. Sein Vater sei eine Schlüsselfigur. Doch sei es wichtig, zu erwähnen, dass es in diesem Filmprojekt darum gehe, eine eigene Perspektive gefunden zu haben. Während der Dreharbeiten habe er auch Antworten zu seiner Familiengeschichte gefunden: «Die Zusammenarbeit mit meinen engsten Familienmitgliedern ermöglichte mir, ins Innerste dieses transgenerationalen Traumas hineinzublicken», betont Veiga Amaro. Er habe erkannt, dass die Bindung zwischen den Familienmitgliedern eine untrennbare sei, auch noch so bestehend, wenn man sich von ihr abwende. «Mit meiner Mutter und Grossmutter zusammenzuarbeiten, war ein befreiendes und gefährliches Erlebnis. Einen Film zu drehen über ein solch privates Thema, flösste mir grosse Angst ein», erzählt der Filmemacher. Denn vor allem die nahestehenden Menschen könne man am schlimmsten verletzen. «Darüber zu sprechen, aber war notwendig. Es hat uns als Familie, wie sie heute besteht, gerettet», sagt Veiga Amaro.

Ein Privileg


Den Filmpreis entgegenzunehmen, sei für ihn eine grosse Ehre. Vor allem als abgehender Student, heute Alumni, sei es ein Privileg, gleich nach dem Studium eine solche Auszeichnung erhalten zu dürfen, freut sich der Immenseer. Er sei auch sehr berührt von der Tatsache, dass dieser Film eine Grosszahl an Menschen anspreche und eine gewisse Resonanz besitze. Und wie sehen die Zukunftspläne aus? «Ich möchte einen Master in Regie an einer Filmuniversität/Filmakademie machen können.» Derzeit befinde er sich in der Bewerbungsphase. «Mit dem Ziel natürlich, weiter Filme machen zu dürfen, die einen berühren und begeistern», sagt Veiga Amaro.

Hinweis


Alle Filme werden am Wochenende vom 4. und 5. März in den Kinos Bourbaki und Stattkino Luzern zu stark ermässigten Eintrittspreisen aufgeführt. Infos zum Programm: www.innerschweizerfilmpreis.ch.


Bote der Urschweiz / Edith Meyer




Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

20.01.2023

Webcode

www.schwyzkultur.ch/ATBTLr