Musik
«Ein Leben für die Ewigkeit»
Am Meinradstag ging in der Cineboxx in Einsiedeln die Premiere des Films «Bruder Meinrad – ein Leben für die Ewigkeit» über die Bühne. Die Filmemacher standen anschliessend in einem Podiumsgespräch Red und Antwort über den bewegenden Streifen.
Am Dienstagabend fand die Premiere des Films «Bruder Mein-rad – ein Leben für die Ewigkeit», der von den Filmemachern der in Biel ansässigen Schwarzfalter GmbH rechtzeitig aufs Gedenkjahr realisiert worden ist, statt. Am Beispiel von Meinrad wird geschildert, was das Leben eines von Gott berührten Mönchs im Kloster Einsiedeln ausmacht. Zu sehen sind Inter-views mit Mitgliedern der aktuellen Klostergemeinschaft sowie weiteren Personen und prächtige Bilder vom Kloster, die den Alltag der Mönche eindrücklich aufzeigen. «In einem Heiligen können wir einen lebendigen Eindruck davon bekommen, wie Gott ist und unter uns Menschen handelt », heisst es in der Vorschau auf den Film: «Diese Erfahrung machten viele Menschen mit dem vor hundert Jahren verstorbenen Einsiedler Mönch Bruder Meinrad Eugster (1848–1925). So wollen auch wir Einsiedler Mönche in diesem Gedenkjahr zu seinem 100. Todestag ihn für uns heute lebendig werden lassen, um die Gottesnähe zu erleben, die er ausstrahlte.» Ein gutes Medium, um einen Menschen der Vergangenheit lebendig werden zu lassen, sei ein Film.
Meinrad efüllte die Aufgaben des Alltags mit Inbrunst
Im Film kommen vier Mönche vom Kloster Einsiedeln zu Wort, die sich besonders für das Gedenkjahr 2025 und die Verehrung von Bruder Meinrad einsetzen: Pater Philipp Steiner (Wallfahrtspater), Frater Benno Maria Bonder (Sakristan), Bruder Alexander Schlachter (Vizepostulator) und Frater Meinrad Hötzel (Historiker). Danebst werden Interviews mit Kardinal Kurt Koch (Dikasterium für die Seligund Heiligsprechungsprozesse), Monsignore Hans-Peter Fischer (Postulator für Bruder Meinrad), und Gregor Emmenegger (Kirchenhistoriker Universität Freiburg) geführt. Abt Urban Federer sagt im Film: «Bruder Mein-rad zeichnet sich in seinem Leben nicht dadurch aus, was er gemacht hat, sondern dadurch, was er war. Was mir besonders an ihm gefällt, ist, dass er Kanten hatte.» Bruder Meinrad war kein Held, der sich ins Zentrum stell-te, sondern vielmehr ein Mönch, der sich in Demut übte, die Aufgaben des Alltags mit Inbrunst erfüllte und auch das Bösartige von Mitbrüdern mit Gelassenheit und der Weite seines Herzens ertragen hat: Er war von Ewigkeit durchdrungen (alles ist vergänglich, nur das Ewige bleibt), erlebte das Dasein als eine Vorwegnahme des Himmels (er verkörperte die Benediktsregel mit Freude und war glücklich mit seinem Leben als Mönch) und verrichtete einfache Schneiderarbeiten (nur das Einfache ist wirklich wahr).
In das gegenwärtige Leben im Kloster Einsiedeln eingetaucht
Der Film «Bruder Meinrad – Ein Leben für die Ewigkeit» wurde von der Schwarzfalter GmbH in Biel produziert: Die Filmemacher sind in der reformierten landeskirchlichen Gemeinschaft Jahu beheimatet, weswegen ihnen die Thematik des Films um einen Mönch, für den ein Seligsprechungsverfahren läuft, fremd war: Spannenderweise haben sie sich darauf eingelassen und versuchen im Film, die Fragen aufzugreifen, die sich ihnen und der heutigen Gesellschaft angesichts von Bruder Meinrad stellen. Dazu beschäftigten sich die Filmemacher nicht nur filmisch mit seinem Leben, sondern tauchten in das gegenwärtige Leben im Kloster Einsiedeln ein und befragten Menschen mit Bezug zu Bruder Meinrad. Als Reformierte haben sich die Filmemacher dem Thema Klosterleben und Heiligenverehrung voller Respekt, aber in der Tat von aussen, angenähert und werfen auf diese Weise viele Fragen auf, die sicherlich auch andere Menschen umtreiben. Nach der Filmvorführung ging ein Podiumsgespräch mit den Filmemachern über die Bühne: Frater Meinrad Hötzel wollte von Jan-Marc Furer (Produzent) und Mischa Jaisli (CEO) vom Team Schwarzfalter GmbH sowie von Christoph Kaeslin (Schauspieler) in Erfahrung bringen, wie es ihnen gelungen sei, dieses eindringliche Filmwerk zu realisieren. Christoph Kaeslin, der die Rolle von Bruder Meinrad eindrücklich spielt, schilderte, dass er eine Affinität zum monastischen Leben habe, eine Tendenz zum Klösterlichen, und dass er bereits Gast im Kloster gewesen sei. Es sei nicht nötig gewesen, den Gang eines Mönchs einzuüben: «Das Anziehen der Kutte hat mich automatisch in diese Bewegung versetzt.»
Realisieren des Filmprojekts löst einen Lernprozess aus
Jan-Marc Furer beschrieb die Herausforderung, einen Film über einen Mann zu drehen, der in seinem Leben nichts Aussergewöhnliches gemacht habe: «Schliesslich hat uns die Ausstrahlung von Bruder Mein-rad fasziniert, seine Hingabe zu Christus, sein beeindruckendes Vorbild, seine Freude an der Demut.» Mischa Jaisli führte aus, dass das Realisieren des Filmprojekts einen Lernprozess ausgelöst habe: «Meinrad Eugster lehrt uns, dass es etwas viel Grösseres gibt als das Dasein hier auf Erden, die Gesellschaft der Menschen. Alle wollen sich ins Zentrum stellen. Doch niemand steht im Mittelpunkt.» Zum Abspann an der Premie-re gab es einen kurzen experimentellen Kunstfilm, in dem die kleine Zelle von Bruder Meinrad einem erfolgreichen grossartigen Leben gegenüber gestellt wurde.
Der Film wird an jedem 14. Tag eines Monats in der Alten Mühle gezeigt. Gleichsam wird der Film an der Ausstellung im Kloster Einsiedeln zu sehen sein. Einen Vorgeschmack zum Film gibt es in einem Trailer auf Youtube.
Einsiedler Anzeiger / Magnus Leibundgut
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Einsiedler Anzeiger
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