Der auf Tatsachen beruhende Roman 'Lillys Courage' erzählt die Geschichte einer Frau, die das Schicksal vieler Menschen während des Zweiten Weltkriegs verändert hat.

Zürich, 1917. Lilly Volkart ist 20 Jahre alt und träumt davon, Kinderärztin zu werden. Doch zunächst muss sie das nötige Geld für ein Medizinstudium in der Pension ihrer Eltern verdienen. Unter den Pensionsgästen ist auch der Italiener Umberto, in den sich Lilly verliebt. Aus der Liebesgeschichte wird nichts, denn in Italien tobt der Krieg und Umberto muss die Schweiz verlassen.

Auch der Traum, Kinderärztin zu werden, erfüllt sich nicht. Stattdessen gründet Lilly Volkart Ende der 1920er Jahre ein privates Kinderheim oberhalb des Lago Maggiore. Kaum zwanzig Jahre später – in Europa tobt die faschistische Schreckensherrschaft – wird aus dem Feriendomizil ein Zufluchtsort für Bambini Emigrati. Die meist jüdischen Kinder erreichen unter unvorstellbaren Strapazen die Schweiz. Getrieben vom Willen, die traumatisierten Kinder zu retten, schafft Lilly Volkart mehr als einen Schutzraum: aus dem Kinderheim wird ein Zuhause, aus der Heimleiterin eine Mutter auf Zeit.

Lesung: Martina Hirzel
Autorengespräch mit Mattia Bertoldi
Moderation: Franz-Xaver Risi