Literatur
Giger schaffts in die «Buch-Hitparaden»
Sabine Giger ist mit ihrem Giger Verlag in Altendorf zur festen Grösse im Verlagswesen geworden. Mehrere Bücher sind in die Bestsellerlisten vorgestossen. Der persönliche Bezug zu den oftmals prominenten Autoren aber bleibt bestehen.
Seit zwölf Jahren besteht er, der Giger Verlag aus Altendorf. Und stets war die Rede vom kleinen Ein-Frau-Unternehmen von Sabine Giger, die sich vor allem durch die persönliche Betreuung ihrer Autoren heraushebt. Doch in der Zwischenzeit greift diese Bezeichnung zu kurz. Die persönliche Betreuung ist zwar geblieben, allerdings sorgt der Giger Verlag mit einigen Titeln auch auflagenmässig für Aufsehen, so zum Beispiel an der grossen Frankfurter Buchmesse,an der Sabine Giger kürzlich neue Kontakte knüpfen konnte. Carla del Pontes Anklage
Ganz besonders erfreut ist die Verlegerin über den durchschlagenden Erfolg von Carla del Ponte und ihrem Buch «Im Namen der Opfer». Die Tessinerin war erst Bundesanwältin, danach Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag für die Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien und für den Völkermord in Ruanda, sowie Mitglied der UNO-Kommission, die Menschrechtsverletzungen im Bürgerkrieg in Syrien untersuchte. Das ist zwar keine leichte Lektüre, dennoch sehr lesenswert. «Im Namen der Opfer» war denn auch fast ein halbes Jahr in den Top Ten der Bestsellerliste. Dass del Ponte den Hessischen Friedenspreis zugesprochen erhielt, zeigt gemäss Sabine Giger auch, dass diese mutige, aber zurückhaltende Frau erstaunlicherweise in Deutschland auf mehr Resonanz stösst als in der Schweiz. Gespannt ist Giger deshalb, wie die Geschichte del Pontes in Italien ankommt, wohin sie kürzlich die Verlagsrechte verkaufen konnte.
Eine schöne Erfolgsgeschichte kann Giger auch mit Hardy Krüger jun. schreiben. Man mag den Schauspieler zwar vor allem als Herzensbrecher in Seifenopern kennen. Doch Krüger blicke auf ein schicksalshaftes Leben zurück und sei ein «herzensguter, sensibler,bescheidener Mensch», der in seinem Buch «Der leise Ruf des Schmetterlings» durchaus eine spirituelle Botschaft zu vermitteln habe.
Alte und neue Freunde
Eine lange Freundschaft verbindet Sabine Giger mit dem weltweiten Bestsellerautor Sergio Bambaren. «Er hat mir damals überhaupt ermöglicht, in den Buchhandel einzusteigen», erinnert sich die Verlegerin. Er hat sich explizit von den grossen Verlagen abgewendet, um von der persönlichen Beratung in Altendorf zu profitieren. «Der Kreis schliesst sich», meint Giger dazu. Bambarens neuestes Werk heisst «Das Licht auf der anderen Seite des Flusses» und darf als «träumerisch» bezeichnet werden.
Neben den vielen treuen Seelen – darunter viele prominente –, die Sabine Giger betreut, wächst die «Autorenfamilie» stetig. So stechen zwei Neuzugänge beim Giger Verlag heraus: TV-Produzent Max Sieber («Hits, Flops und die schönsten Kräche ») und Heintje («Ich war Heintje») – genau, der süsse Bub von damals mit der glockenhellen Stimme. Nicht vergessen werden darf Pascal Voggenhuber, das «beste Pferd im Stall Giger», um es mal salopp auszudrücken. Sein jüngster Wurf heisst «Nachricht aus dem Jenseits 2.0» und schaffte es doch tatsächlich in die «Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch», die als eigentliche «Hitparade der Bücher» im deutschsprachigen Raum bezeichnet werden darf. So bleibt Sabine Giger zuversichtlich, dass es immer wieder «Familiennachzug » für ihren Giger Verlag gibt, und macht klar: «Ich glaube immer noch an das Buch!»
Höfner Volksblatt & March Anzeiger / Andreas Knobel
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