Musik
Wenn Hackbrett, Streicher und Schlagzeug zusammen gehen
«Aus der Tiefe ans Licht» – das Sinfonieorchester des Kantons Schwyz bot zusammen mit Olga Mishula am Hackbrett in Altendorf einen eindrücklichen musikalischen Genuss.
Am Ostermontag kamen die Besucherinnen und Besucher in der Pfarrkirche in Altendorf in den Genuss eines musikalisch hochstehenden und facettenreichen Konzerts, das unter dem Motto «Aus der Tiefe ans Licht» stand. Zur Aufführung gelangten Werke von Webern, Liszt, Schoeck und Mozart. Zudem stand eine Uraufführung für Hackbrett, Streicher und Schlagzeug auf dem Programm, ein Kompositionsauftrag des Sinfonieorchesters Kanton Schwyz (SOKS). Doch der Reihe nach. Das Konzert unter der Leitung von Urs Bamert wurde mit dem «Langsamer Satz» von Anton Webern eröffnet, Webern schrieb dieses Werk 1905, er war einer der ersten Schüler Arnold Schönbergs, sein Genie wurde anfänglich verkannt, seinen frühen Arbeiten wurde «wilde Konfusion» vorgeworfen, was man diesem Frühwerk nicht ganz absprechen kann.
Zauberin auf dem Hackbrett
Anschliessend folgte bereits einer der Höhepunkte des Konzertes. Mit «Rave» stand eine Uraufführung auf dem Programm, in Auftrag gegeben vom SOKS und komponiert von Katharina Nohl, ein Stück für Hackbrett, Streicher und Schlagzeug. «Rave » lässt sich mit verschiedenen Wörtern definieren: Techno, Tanz, fantasie-ren, rasen. Nohls Komposition bot von allem etwas, temperamentvolle Passagen wechselten ab mit träumerischen Melodien. Musikalisch umgesetzt umdem wurde die Komposition von Olga Mishula, eine Meisterin und Zauberin auf dem Hackbrett. Was sie dem Instrument mit den beiden Klöppeln entlockte, war schlichtweg grossartig, der leiseste Ton klang noch nach, ihre Hände tanzten über das Hackbrett, dass man ihnen kaum folgen konnte, das harmonische Zusammenspiel mit dem Orchester überzeugte auf der ganzen Linie. Die Besucher waren begeistert und feierten die Musikerin und die ebenfalls anwesende Komponistin mit tosendem Applaus. In der nachfolgenden «Ungarischen Rhapsodie Nr. 2» von Franz Liszt durfte das einfühlsame und ebenso temperamentvolle Spiel von Olga Mishula noch einmal in vollen Zügen genossen werden, ohne Noten traumhaft gespielt und wunderbar in das Orchester eingebettet. Bevor mit Mozarts «Eine kleine Nachtmusik» das Konzert beendet wurde, kam noch einheimisches musikalisches Schaffen zum Zug. Das Orchester brachte die «Serenade op. 1» von Othmar Schoeck, aufgewachsen in Brunnen, zur Aufführung, der vor allem als Liedschöpfer weitreichende Bedeutung erlangte. Nach Mozart gab Olga Mishula noch eine kleine Zugabe, diesmal ohne Klöppel, mit blossen Händen «gezupft », ein weiterer Ohrenschmaus. Damit endete ein grossartiges Konzert, einmal mehr ein goldener Abend für das Schwyzer Sinfonieorchester und seinen Dirigenten Urs Bamert.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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