Dies & Das
50 Jahre für die klingende Folklore, das Schwingen und die Fasnacht
Kürzlich war Josefstag. Jeweils am Vorabend des Seppi-Tages hat Peter Fässler aus Arth von 1992 bis 2016 den schweizweit bekannten Anlass «z Oberarth isch Ländler Trumpf» organisiert. Bekannte und beliebte Formationen spielten anfänglich in sechs – später in vier – Lokalen auf.
In den Folgejahren engagierten die Wirte im «Schöntal» und «Engel» selber eine Musikformation am 18. März. Kommt nun bei Peter Fässler jeweils in der Zeit um den Seppi-Tag eine gewisse Wehmut auf beim Rückblick auf den urchigen Anlass? Dazu meinte der 70-jährige, rüstige Pensionär zum «Boten der Urschweiz»: «Natürlich erinnere ich mich oft und gerne an die schöne Zeit, an die vielen zufriedenen Volksmusikfreunde aus der ganzen Schweiz. Nun ist es aber vorbei. Alles hat seine Zeit.» Peter Fässler schaut vorwärts, er ist ein Macher, ein Organisationstalent sondergleichen. Mit viel Herzblut hat sich der begeisterte Fasnächtler, Blasmusik-, Volksmusikund Schwingerfreund im Laufe der letzten 50 Jahre immer wieder an verschiedensten Brauchtums- und Musikanlässen als OK-Präsident zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Arth oder an verschiedenen Fasnachtsanlässen im «Oberdörfli» (Oberarth). Diesem Dorfteil ist Peter Fässler noch heute sehr verbunden, denn hier ist er mit seinem Bruder Hansruedi «Fide» Fässler in der «Chlapfgass» (Bergstrasse) aufgewachsen. «Wir erlebten eine einfache und schöne Jugendzeit. Fide ist am 11. Januar 1949 geboren, ich folgte auf den Tag genau ein Jahr später», erzählt Peter Fässler. Während Fide Fässler ein erfolgreicher Sportler und Fussballtrainer wurde, zog es Peter Fässler zur Volksmusik und zum Brauchtum hin. Zum Beispiel war er Gründer und Mitglied des Schwinger- und Sennenhauses auf Rigi Staffel.
Mit Herzblut für Schweizer Volksmusik
Aber vor allem setzte er sich mit viel Herzblut für die Förderung der Schweizer Volksmusik ein. 1976 wurde Peter Fässler zum Zentralsekretär des Verbandes Schweizer Volksmusik (VSV) gewählt. «Damals waren auch die Ländlergrössen Walter Grob selig und Hans Aregger im Zentralvorstand», erinnert sich Fässler. Beruflich wirkte er als Betreibungsbeamter in Arth. In der Freizeit hat er von 1984 bis 2003 als VSV-Zentralpräsident die Verbandsstrukturen massgeblich mitgeprägt. «Es war sehr erfreulich zu sehen, wie in meiner 27-jährigen Tätigkeit beim VSV die Mitgliederzahl von 3500 auf 13 000 anstieg, denn überall wurden Kantonal- und Regionalverbände gegründet.» Bei seinem Rücktritt im Jahr 2003 wurde Peter Fässler für seine grossen Verdienste zum Ehrenzentralpräsidenten des VSV gewählt.
Weiterhin mit Interesse verfolgen
Auf die Frage nach einem speziellen, unvergesslichen Erlebnis, erzählte Peter Fässler: «Es war in meiner Zeit als OKP des Tunnelfestes in Oberarth. Frühmorgens, um 3.15 Uhr, wurde ich von zwei OK-Mitgliedern geweckt. Sie riefen: ‹Der Tunnel brennt, der Tunnel brennt›. Ich dachte, es sei nur ein Scherz und reagierte wütend. Doch es stimmte. Bei der Tunnelfest-Anlage war jemand eingebrochen und hatte Feuer gelegt. Nach Organisation der Feuerwehr und Besichtigung des Schadens konnten wir trotzdem lachen und tranken zu dritt einen Most.» Und wie lebt der zweifache Familienvater und rüstige Pensionär heute? «In organisatorischer Hinsicht habe ich mich seit der Pensionierung 2015 weitgehend zurückgezogen. Die jüngere Generation organisiert nämlich auch sehr gut. Aber die Volksmusikszene verfolge ich nach wie vor mit grossem Interesse», sagt Fässler. Oft und gerne besuche er mit seiner Frau Heidy Volksmusikkonzerte, hüte den Enkel oder gehe Laufen, Wandern oder Skifahren.
Bote der Urschweiz / Guido Bürgler
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