Wer bekommt den Toten? Himmel- und Höllenvertreter (Doris Beretta, Stefan Frank, Lukas Ketterer und Silvia Ledergerber) streiten sich darüber. Bild Christian Ballat
Wer bekommt den Toten? Himmel- und Höllenvertreter (Doris Beretta, Stefan Frank, Lukas Ketterer und Silvia Ledergerber) streiten sich darüber. Bild Christian Ballat

Bühne

Höllisch-himmlisches Vergnügen

Die Georgsbühne überrascht mit dem Stück «Wohl bekomm’s». Das französische Original wurde mit eigenen Szenen ergänzt. Der Wettstreit zwischen Himmel und Hölle um einen Toten begeisterte das Premierenpublikum.

Da haben sich die jungen Arther Volkstheaterspielerinnen und -spieler etwas einfallen lassen. Um möglichst alle integrieren zu können, wurde mit «Wohl bekomm’s» ein Stück von Pierre Chesnot gewählt, das durchaus ausbaufähig ist. Kurzerhand schrieb Regisseur Georg Suter noch Rollen für je zwei Höllen- und Himmelsvertreter. Diese vier griffen nicht nur immer wieder in die Geschichte ein, sondern sie eröffneten jeden der drei Akte mit höllisch-himmlischem Gesang.

Tot und doch nicht tot

Der erfolgreiche Schriftsteller Böhm stirbt unerwartet mitten in der Nacht. Die Haushälterin und der im selben Haus wohnende Arzt sind am schnellsten zur Stelle. Böhms 40 Jahre jüngere Frau weilt gerade in den Ferien. Der plötzliche Hinschied trifft vor allem die Haushälterin, aber auch Böhms Tochter trauert. Ihr Mann dagegen freut sich, dass dank des zu erwartenden Erbes seine Geldsorgen endlich vorbei sind. Himmel und Hölle streiten sich darüber, wo der Tote denn sein ewiges Leben verbringen darf.

Da wird auch nochmals etwas nachgeholfen, um sich über die Böhmschen Lebensqualitäten ein genaueres Bild machen zu können – der Schriftsteller kehrt nochmals ins Leben zurück. Dies nicht nur zur Freude seiner jungen Frau, die, aus Italien angereist, keinen Moment verliert, sich über ihren Anteil des Erbes zu freuen. Auch der Schwiegersohn sieht seine totgeglaubten Schwierigkeiten wieder zu neuem Leben erwachen.

Viel Humor

Die jungen Arther zeigen hervorragende Leistungen auf der Bühne. Auch Bühnenbildner, -techniker und die Regie haben eine tolle Arbeit geleistet. Dazu strotzt das Stück vor Humor, allerdings bleibt einem auch schon mal das Lachen fast im Halse stecken. «Man heiratet einen 69-jährigen Mann nicht wegen seinen dritten Zähnen», flachste die Haushälterin über die 40 Jahre jüngere Frau. Auch die Höllenvertreter liessen die Sprache spielen: «Wenn man vom Teufel spricht, erscheinen die Engel.» Diese wollten ja auch nur wieder einmal nachdem Rechten sehen.

Aufführungen

13., 14., 17.,
19. & 20. März

Ort

Georgsheim, Arth

Informationen

www.georgsbuehne.ch

Vorverkauf

Büecherlade Goldau
041 855 55 80

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

08.03.2010

Webcode

www.schwyzkultur.ch/DabU3J