Film
Arther Movie-Dinner mit offenem Ende
Vor 17 Jahren rief der damalige Kinoleiter Peter Loser im Theater Arth das Movie- Dinner ins Leben. Nun soll im Mai dieses Kapitel geschlossen werden… oder doch nicht ganz?
Ein exquisites Fünfgangmenü auf der geschichtsträchtigen Arther Operettenbühne, dazwischen in zwei Akten ein Kinofilm, dessen kulinarische Sequenzen und Anspielungen die Gäste in Arth wiederum auf ihren Tellern entdecken. Dieses cineastisch-kulinarische Erlebnis lancierte der Arther Peter Loser 1998.
Ein besonderer Zauber
Dies war damals eine Form von Erlebnisgastronomie, bevor dieser Begriff in der Region überhaupt salonfähig wurde. Das Erlebnis, auf einer Theaterbühne, umgeben von Soffitten, Bühnenelementen und Requisiten, an grossen, runden Tischen zu dinieren, versprüht einen ganz besonderen Zauber. Und das Mehrgangmenü – seit 2002 stets vom Goldauer Gastronomen und Koch Beni Müller kreiert – war mit viel Ideenreichtum, Witz und stets einem Augenzwinkern auf den Film abgestimmt. Das konnte auf kleine Augenblicke im Film oder auch konkret auf den Filmtitel–wie 2003 mit Ragu oder 2011 mit Kokowääh (Coq au vin) – abgestimmt sein. Das Publikum jedenfalls durfte sich stets auf einen tollen Film und eine originelle kulinarische Begleitung imeinzigartigen Ambiente freuen. Deshalb war letzten Dezember die Freude etwas getrübt, als der Initiant und einstige Arther Kinoleiter Peter Loser in der Einladung zum 24. Movie-Dinner schrieb, dass dies das letzte Mal sein werde. Dass die vier öffentlichen Vorstellungen zwischen dem 8. und 15. Mai ausverkauft sind, ist daher selbsterklärend. Für jene, die sich keinen Platz ergattern konnten, wird nun am Samstag, 23. Mai, eine Zusatzvorstellung angeboten.
Einmal ist genug
Das Theater Arth hat seinen eigentlichen Kinobetrieb bereits vor drei Jahren eingestellt, und nun schliessen Peter Loser und BeniMüller zusammen mit Theaterleiter Beat Diener auch das Kapitel Movie-Dinner. «Nach 17 Jahren ist halt einmal genug», sagt Peter Loser dem «Boten der Urschweiz». Einfach fiel dieser Entscheid nicht. Genauso war es damals auch nicht einfach, diese Idee mit Movie-Dinners im Frühling und Herbst zu lancieren. «Es war ein neues Konzept, und ich musste natürlich auch etwas gegen die Bühnentechnik im Haus ankämpfen», sagt Peter Loser schmunzelnd. «Dann sollte dies alles in einem vernünftigen Preissegment stattfinden, und wir legten nebst einem ausgesuchten Film und einer hervorragenden Kulinarik immer auch grossen Wert auf das Ambiente und die Dekoration. » Das alles sei stets eine besondere Herausforderungen gewesen, aber das Publikum kam und hat dies sehr geschätzt. Glanzmomente gab es natürlich auch. So zum Beispiel als Gäste wie die Regisseure Fredi M. Murer (Vitus), Bettina Oberli (Die Herbstzeitlosen) oder die grossartige Stefanie Glaser dem Movie-Dinner ihre Aufwartung machten. «Es gab in all diesen Jahren viele besondere Momente, und wir alle wollen diese nicht missen.»
Happy End denkbar
Trotzdem flimmert am Samstag, 23. Mai, mit «Madame Mallory und der Duft von Curry» von Lasse Hallström zum letzten Mal ein Movie-Dinner-Film über die Arther Leinwand. Auch Küchenchef Beni Müller verabschiedet sich, wenn auch nicht so konkret. «Ich habe immer gesagt, wenn Peter Loser aufhört, dann höre ich ebenfalls auf. Aber man soll ja niemals nie sagen.» Wie der ebenfalls abtretende Arther Theaterleiter Beat Diener dem «Boten der Urschweiz» mitteilte, kommt es nun zur Derniere, aber ganz geschlossen sei das Kapitel doch noch nicht. Es gebe innerhalb der Gemeinde einen möglichen Partner für eine Fortsetzung dieses Erfolgskonzepts. «Wir würden uns freuen, wenn das Movie-Dinner weiterhin Bestandteil des Jahresprogramms im Theater Arth bliebe.»
Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)
Autor
Bote der Urschweiz
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- Film
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