Bühne
Den Sensemann überlistet
Zum Jubiläum verwandelten die Theaterlüüt vo Bennau das Stück «Der Brandner Kaspar» von Kurt Otto Wilhelm in eine regionale Geschichte rund um den Gerzner Kari, ein ehemaliger «Chourber» und eine kleine Berühmtheit in Bennau, der sich nicht mal fürchtet, wenn derTod bei ihm persönlich anklopft ... Premiere war am Freitag.
Kann man den «Beinlichröumler» (Sensemann) überlisten und ihm ein paar Lebensjahre mehr abluchsen als einem eigentlich zustehen? Wenn man Gerzner Kari heisst und genug Kirschwasser zu Hause hat, ja. Denn eigentlich wäre die Zeit von Gerzner Kari gekommen. Der «Beinlichröumler» will ihn zu Hause abholen und mit seiner Kutsche ins ewige Himmelreich befördern. Doch Kari will und will nicht. Mit einer List beim Jassen erschwindelt er sich weitere 18 Jahre Lebenszeit auf Erden. «Chasch mii eifach rüefe, wenn denn scho vorher wotsch gah», verabschiedet sich der Tod etwas angetrunken von ihm. Doch Kari denkt nicht einmal daran, von der Erde zu gehen, bis sein Grosskind stirbt und familiäre Probleme mit dem «Bezirksammä» aufkommen.
Es läuft was schief
Nicht nur auf Erden läuft es schief, auch im Paradies oben merkt Gott plötzlich, dass etwas mit seiner Buchführung nicht stimmt. Der «Beinli- chröumler» wird zur Rede gestellt, beichtet seinen Fehler und wird aufgefordert, das Missgeschick wieder auszubügeln. Also wieder runter auf die Erde und Kari irgendwie nach oben bringen.Wird es dem Tod gelingen, den dickköpfigen Kari ebenfalls zu überlisten und sein Versprechen rückgängig zu machen?
Zu den Wurzeln zurück
Zum Jubiläum wollten die Theaterlüüt vo Bennau zu ihren Wurzeln zurück. Die Idee, die deutsche Originalfassung «der Brandner Kaspar» von Kurt Otto Wilhelm mit einer regionalen Berühmtheit und passender Musik von einem ehemaligen Lehrer aus Bennau zu verbinden, stammt von Regisseur Theo Kälin. «Vor allem die ältere Generation erinnert sich noch gut an Gerzner Kari. Einige kannten ihn sogar persönlich», sagte Theo Kälin.Während desAbends erzählten ihm Zuschauer gar die eine oder andere Anekdote vom «Chourber».
Familienprojekt
Das Theaterstück «D’r Gerzner Kari und s’ejbig Lääbä» ist ein richtiges Familienprojekt. Rund 30 Mitwirkende, davon zwölf Kinder und einige Jugendliche verwandelten die Bühne des Primarschulhauses in Bennau abwechslungsweise zu Himmel und Erde. Die Theaterlüüt vo Bennau haben sich an ein grosses und vor allem langes Projekt gewagt. Mit rund drei Stunden Spielzeit ist das Stück eine Herausforderung fürs Publikum. Dank viel Humor und Spannung wird es bei Laune gehalten. Das Stück, in starkem Einsiedlerdialekt gespielt, wurde von einer Zuschauerin treffend zusammengefasst: «Ä heibsch gueti Sach!»
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger
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