«Die Bibliothek Werner Oechslin stellt für den Kanton Schwyz einen sehr bedeutenden kulturellen und forschungspolitischen Wert dar», heisst es im Zusatzbericht des Schwyzer Regierungsrats. Foto: Magnus Leibundgut
«Die Bibliothek Werner Oechslin stellt für den Kanton Schwyz einen sehr bedeutenden kulturellen und forschungspolitischen Wert dar», heisst es im Zusatzbericht des Schwyzer Regierungsrats. Foto: Magnus Leibundgut

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«Bibliothek ist weltweit einmalig»

Der Kanton Schwyz und der Bezirk Einsiedeln haben ein sehr grosses Interesse an einem nachhaltigen Weiterbestehen der Bibliothek im Klosterdorf. Die Ausgabenbewilligung für die Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln kommt an der Juni-Sitzung vor den Kantonsrat. Der Schwyzer Regierungsrat unterbreitet nun dem Parlament einen Zusatzbericht.

Die Kommission für Bildung und Kultur hat den Kantonsratsbeschluss, der für die Jahre 2025 bis 2028 eine jährliche Beteiligung von 600’000 Franken an den Betriebskosten der Bibliothek Werner Oechslin vorsieht, am 3. April in einer ersten Lesung vorberaten. «Sie kam zum Schluss, dass für einen abschliessenden Kommissionsbeschluss ergänzend einige Fragen zu beantworten sind», schreibt die Schwyzer Staatskanzlei in einer Medienmitteilug: «Der Regierungsrat hat daher entschieden, einen Ergänzungsbeschluss vorzulegen, um diese Unklarheiten zu klären.»

 

«Bedeutender kultureller und forschungspolitischer Wert»

Wie bekannt sei, würden vor allem ökonomische Herausforderungen die Weiterentwicklung der Bibliothek behindern. So konnte die Überführung des gesamten Bücherbestands aus der privaten Sammlung von Werner Oechslin und Anja Buschow Oechslin ins Eigentum der Stiftung wegen fehlender finanzieller Mittel noch nicht verwirklicht werden. «Zudem bestand auf dem Bibliotheksbau eine mittlerweile getilgte Darlehensschuld in der Höhe von 2,5 Millionen Franken», teilt die Staatskanzlei mit: «Und schliesslich muss die Nachfolge der wissenschaftlichen Gesamtleitung geregelt werden, die Werner Oechslin seit der Errichtung der Stiftung unentgeltlich wahrnimmt. » Die Lösung der finanziellen Herausforderungen sei eine zentrale Voraussetzung dafür, dass der Bund Beiträge leistet. Die Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln habe im vergangenen Jahr das Finanzierungsgesuch beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation für die Förderung der Forschung und Innovation fristgerecht eingereicht. «Die Bibliothek Werner Oechslin stellt für den Kanton Schwyz einen sehr bedeutenden kulturellen und forschungspolitischen Wert dar», heisst es im Zusatzbericht weiter: «Dank der engen Beziehung zur ETH ist die Bibliothek über das Departement Architektur der ETH in Lehre und Forschung eingebunden.»

 

Wichtiger Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt

Wie sich aus den Antworten im Bericht ergebe, würden in Einsiedeln in Kooperation mit der ETH und weiteren wissenschaftlichen Partnern an Universitäten und Instituten hochkarätige wissenschaftliche Tagungen und Seminarien stattfinden. Schliesslich erbringe die Bibliothek Werner Oechslin durch zahlreiche wissenschaftlich hervorragende, international anerkannte Publikationen einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung der Schweizer und europäischen Kultur- und Architekturgeschichte. «Die Bibliothek ist ein wich-tiger Anziehungspunkt für wissenschaftliche Besucher aus der ganzen Welt, da sie weltweit einzigartig ist», ist der Medienmitteilung zu entnehmen: «Entsprechend haben der Kanton Schwyz sowie der Bezirk Einsiedeln ein sehr grosses Interesse an einem nachhaltigen Weiterbestehen der Bibliothek im Klosterdorf.»

 

Langfristige Sicherung der Bibliothek im Fokus

Das Potenzial zur Zusammenarbeit zwischen der Bibliothek Werner Oechslin und weiteren, neuen Partnern wie der HSLU, PHSZ oder auch Einsiedeln biete für alle Seiten grosse Chancen. Letztlich werde damit auch die Position des Kantons Schwyz als Bildungsort erheblich gestärkt. Der Kanton Schwyz habe sich – wie der Bezirk Einsiedeln – bereits mit der Gründung der Stiftung und später mit dem Aufbau der Bibliothek klar zu dieser bekannt und sich entsprechend finanziell engagiert. «Es ist deshalb folgerichtig und sinnvoll, sich weiterhin für die langfristige und nachhaltige Sicherung der Bibliothek in Einsiedeln einzusetzen», schreibt der Schwyzer Regierungsrat: «Mit den ausgehandelten Unterstützungsbeiträgen und mit der Unterstützung des Bundes sollen eine Konsolidierung der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin erreicht sowie das Weiterbestehen und die Entwicklung der Bibliothek gewährleistet werden. Der Beitrag des Kantons Schwyz in der Höhe von 600’000 Franken an die Betriebskosten der Bibliothek Werner Oechslin gemäss Ausgabenbewilligung ist an das Zustandekommen der Gesamtlösung gebunden. «Der Kanton Schwyz kann damit einen positiven Beitrag leisten», ist dem Bericht weiter zu entnehmen: «Dies jedoch nur in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern – insbesondere der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, der ETH, dem Bund sowie weiteren Institutionen.

 

Einsiedler Anzeiger / Magnus Leibundgut

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

24.05.2024

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