«Mikro Makro Kosmos»: Künstlerin Heidi Ochsner stellt in Brunnen aus.
«Mikro Makro Kosmos»: Künstlerin Heidi Ochsner stellt in Brunnen aus.

Dies & Das

Ein Spiel mit Mikro und Makro

Mikro und Makro treffen als Extreme aufeinander. Löst sich der Mensch von seinem Standpunkt, soll er in Werken von Heidi Ochsner erkennen, wie sich das Grosse und das Kleine ineinanderfügen.

Am Sonntagabend lud die Galerie am Leewasser zur Vernissage der «Mikro Makro Kosmos»-Ausstellung von Heidi Ochsner. Mikro und Makro scheinen im Vorfeld als Kontraste aufzutreffen. In Ochsners Kunst gehen sie jedoch fliessend ineinander über. So lässt sie zum Beispiel Planeten und Sternennebel von Himbeeren und Zwiebeln umschlingen. Bei näherem Betrachten wird ersichtlich, dass dies keine Kontraste sind, sondern frappante Ähnlichkeiten zwischen dem eigentlich Grossen und dem vermeintlich Kleinen bestehen. Das Thema verdeutlicht sich, wenn eine kleine Himbeere unter der Lupe betrachtet wird und den Eindruck hervorruft, ein selbstständiger Lebensraum zu sein. Dieser besteht aus lauter kugelförmigen Einzelteilen, die zusammen eine eigene grosse Welt darstellen.

Zueinander bringen

Heidi Ochsner bringt Grosses und Kleines zueinander und erklärt: «Der Mensch soll sich von seinem Standpunkt lösen und spielerisch die Vielseitigkeit der Welt und deren Vernetzung sowie Verknüpfung entdecken.» Daran fasziniert sie ebenso, wie der Mensch immer Teil des Ganzen ist. Neben den Bildern laden Lupen und Trichter, die den Blick lenken sollen, zum genaueren Betrachten von Fotos und Objekten. Einige der Bilder hat sie selbst bewusst in Brunnen fotografisch festgehalten, sodass dem Betrachter ein Ausgangspunkt geboten werde, von dem aus er sich auf das Spiel von Mikro Makro Kosmos einlassen könne.

Vertrautes neben Unbekanntem

Joseph Bättig hielt am Abend der Vernissage eine Laudatio und beschrieb die Kunst Ochsners folgendermassen: «Das Vertraute und Bekannte steht unmittelbar neben dem Ungewissen und Rätselhaften.» Dabei würden die Grenzen zwischen dem Technischen und allem Lebendigen nicht mehr auszumachen sein. Ein sich immer wiederholendes Sujet ist der Kreis, den sie selbst als «Kern des Ganzen» beschreibt. Und je nach Betrachtung erscheint wieder etwas anders als «Gross» oder als «Ganzes». «Im Universum sind wir Menschen enorm klein. Doch unser Körper stellt selbst wieder ein Universum dar.»

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

10.09.2013

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