Thomas Horat (Regie) und Salome Pitschen (Kamera): Nach den «Wätterschmöckern » ist nun bald der «Alpsummer» premierenreif. Bild Ernst Immoos
Thomas Horat (Regie) und Salome Pitschen (Kamera): Nach den «Wätterschmöckern » ist nun bald der «Alpsummer» premierenreif. Bild Ernst Immoos

Film

100 Stunden ergeben einen Film

Weil den gelernten Eisenwarenhändler Thomas Horat aus Ingenbohl Film und Fotografie schon immer interessierten, machte er das Hobby zum Nebenberuf: Nach zwei Filmen, unter anderem mit den «Wätterschmöckern », kommt mit «Alpsummer» im Juni ein weiterer Dokumentarfilm in die Kinos.

Berglandschaften haben den Ingenbohler Thomas Horat schon immer fasziniert. Der teils auf dem Stoos aufgewachsene (Sohn des legendären Kurhaus-Hoteliers Othmar Horat sel.), vielseitig interessierte gelernte Eisenwarenhändler hat sich als Filmemacher und Haustechnikplaner neu ausgerichtet. Trotz seiner interessanten Tätigkeiten findet der Ingenbohler immer noch Zeit, in Vereinen mitzuwirken, so als Präsident des Zürcher Boxverbandes und Aktuar des Meteorologischen Vereins Innerschwyz. Bei den Wetterfröschen wuchs auch die Idee, einen Dokumentarfilm über die Wetterpropheten zu realisieren.

Erfolg mit Wätterschmöcker

Filmerfahrungen hatte der Brunner bereits unter anderem als Assistent im Film über den Autorennfahrer Jo Siffert: «Die Idee, die ideale Kombination von Wissen, Humor und Naturverbundenheit in unserer prächtigen Landschaft auf einen Film zu bringen, liess mich nicht mehr los.» «Ich brauchte sieben Jahre von der Idee bis zur Premiere. Beim ersten Anlauf ist mir das Geld ausgegangen », erklärt er. Aufgeben kam nicht infrage, und so schafften Thomas Horat (Regie und Ton) und seine Partnerin Salome Pitschen (Kamera) die Realisierung des Projektes «Wätterschmöcker». Inzwischen haben etwa 23 000 Personen den Dokumentarfilm in den Kinos in der Schweiz und Österreich und an Festivals in den USA gesehen, daneben noch gut eine halbe Million am Fernsehen. Obwohl die beiden mit dem Film «Wätterschmöcker» finanziell untendurch mussten, wagten sie im Jahr 2010, einen neuen Film zu realisieren: «Aus Kostengründen haben ich und meine Partnerin es wieder gleich gemacht wie beim ersten Film; wir verrichteten die Dreharbeiten (Regie und Kamera) ohne Entlöhnung – ausser für den Tontechniker. »

Idee umgesetzt

Auf einer Wanderung im Rätschtal, wo Horat eine Älplerfamilie kennenlernte, kam der Filmschaffende auf die Idee, einen Dokumentarfilm zum Alpsommer zu verwirklichen. Der Film mit Aufnahmen Rothenthurm, Schindellegi, Sahli, Bärensol, Charetalp, Glattalp und Rätschtal porträtiert vier Generationen Älplerfamilien: «Die Grundidee war, das bescheidene Leben und die Auszeit auf der Alp, nach der sich der ganze Rest des Jahres ausrichtet, filmisch zu verarbeiten. Der Film gibt einen Einblick in das Älplerleben in unseren Bergen mit den vielen schönen Landschaften, allen Wetterlagen und den Vorbereitungen im Frühsommer bis zum Saisonende im Herbst.» Das Melken, Anknen, Schuhnen, Säumen mit Ross und vieles mehr wie auch das Auf- und Abfahren mit Grossund Kleinvieh wurde genau so festgehalten wie das teilweise borstige Wetter in den Bergen.

Schwierige Finanzierung

Die Aufnahmen sind abgedreht, und auch diesmal war die Finanzierung erneut sehr schwierig: «Auf Bundesebene werden Projekte mit heimatlichem Charakter nicht mehr unterstützt. Auch der Kanton Schwyz ist ja allgemein schon ein steiniger Boden für Filmschaffende. Deshalb passt es doch prima, wenn man auf die Charetalp filmen geht», meint Horat mit einem Schmunzeln. In den vergangenen zwei Jahren waren Thomas Horat und Salome Pitschen für den neuesten Dokumentarfilm «Alpsummer» zu einem grossen Teil in den Muotathaler Bergen unterwegs: «In diesem Zeitraum waren wir 68 Tage und rund 450 Stunden mit der Kamera unterwegs.

100Std. geben 90 Minuten

Etwas über 100 Stunden Material werden jetzt zu einem Film von etwa 90 Minuten geschnitten.» «Einfach ist es nicht, den Hauptberuf und das Filmen unter einen Hut zu bringen», meint Horat: «Es ist eine Gratwanderung. Ich habe zum Glück einen flexiblen Arbeitgeber in Goldau, sonst würde es nicht funktionieren. Es gibt aber auch Zeiten, wo ich und meine Partnerin gänzlich auf die Freizeit verzichten müssen, weil neben der Arbeit und der Filmerei einfach nichts anderes mehr Platz hat.»

Premiere anfangs Juni

Nun freuen sich die Filmschaffenden auf den kommenden Juni: «Die Premiere von ‹Alpsummer› wird Anfang Juni im Kino Muotathal gefeiert. Danach kommt der Film in die Kinos der ganzen Schweiz. Ebenfalls versuchen wir den Film wieder in den N

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

11.01.2013

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