Literatur
«Die Idee kam mir im Traum»
Corinne Senn entführt die Leser in die Geheimnisse
von «Scarlet City». Es ist der erste Roman der Brunner Jungautorin.
Scarlet, eine Pädagogikstudentin aus Scarlet City, einer fiktiven Stadt in Schottland, entdeckt die Existenz von Magie. Sie lernt einen mysteriösen Fremden kennen, der plötzlich spurlos verschwindet, und macht sich auf, all die rätselhaften Geheimnisse zu lüften. Die Idee für diese Geschichte kam Corinne Senn im Schlaf: «Es war an Weihnachten 2015, als ich davon geträumt habe», erzählt sie. Am Morgen, noch im Halbschlaf, habe sie die Geschichte weitergesponnen und aufgeschrieben, damit sie sie nicht vergesse. Als sie beschlossen habe, diesen Roman zu schreiben, habe sie sich zunächst gut informieren wollen, was es überhaupt brauche, um ein Buch zu schreiben, erzählt die Jungautorin. «Wenn ich schon anfange, dann richtig», habe sie sich gedacht und zunächst zwei Wochen lang geplant.
Fantasy
«Der Geist von Scarlet City» ist Senns erster Roman und kann dem Genre Urban Fantasy zugeordnet werden. «Das geht in die ähnlicheRichtung wie zum Beispiel Harry Potter», erklärt sie: Die Geschichte spielt in der heutigen Zeit in unserer Welt, enthält aber fantastische Elemente. «Bei meinem Buch ist noch speziell, dass ich das Nachkriegsszenario erfunden habe», fügt Senn hinzu. Die Geschichte spielt nämlich nach dem DrittenWeltkrieg, weshalb das System etwas anders ist als in der Realität. «Damit wollte ich eine gewisse romantische, traditionelle Einfachheit reinbringen und von der ganzen Technik und Digitalisierung wegkommen», erklärt sie. Sie sei selber ein grosser Fantasy-Fan. «Von ‹High Fantasy› wie ‹Herr der Ringe› wollte ich aber etwas wegkommen: Wenn man eine komplett neue Welt erschafft, muss man extrem viele Details beachten. Da ist es leichter zum Schreiben und auch für die Leser, wenn man sich an einer Welt festhalten kann, die man kennt», führt Senn aus. Dadurch würden auch mehr Leser/innen angesprochen, die sonst keine Fantasygeschichten lesen, fügt sie hinzu. Auch bei den Charakteren hält sie sich teilweise an Bekanntem fest: So ist es kein Zufall, dass die Hauptfigur Pädagogik studiert, ist Senn doch selber Primarlehrerin. Sie versuche, über Sachen zu schreiben, über die sie selber viel weiss oder genug recherchiert hat. «Gewisse Erfahrungen und der eigene Charakter spielen natürlich auch immer mit rein», ergänzt Senn. Das meiste sei aber frei erfunden. «Das ist es auch, was mir so Spass macht», fügt sie hinzu.
Fortsetzung geplant
Für Senn ist und soll das Schreiben ein Hobby bleiben: «Ich mache es aus Leidenschaft und nicht, um damit Geld zu verdienen.» Schon nächstes Jahr kommt ein zweites Buch heraus: «Die Fortsetzung von ‹Scarlet City› war von Anfang an mit dem Verlag geplant», erklärt sie. Zunächst steht aber vor allem die Bekanntmachung ihres ersten Romans im Vordergrund. Nach der Buchvernissage heute Abend wird sie auch an verschiedenen Events teilnehmen, die der Verein Schweizer Phantastikautoren organisiert, in welchem sie Mitglied ist. «An der ‹Fantasy Zurzach› Anfang November werde ich eine Lesung halten. Und sicher auch an der ‹Fantasy Basel› am Stand des Vereins präsent sein», zählt sie auf, was als Nächstes ansteht.
Bote der Urschweiz (Nadine Annen)
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Bote der Urschweiz
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- Literatur
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