Brauchtum / Feste
Trotzdem «äs bitzeli» Fasnacht
Gestern wäre in Brunnen und Schwyz der 1. Fasnachtstag gewesen. Oder besser gesagt: ist gewesen – denn ein bisschen Fasnacht gabs trotzdem.
Normalerweise erreicht an Dreikönige die Fasnachtsvorfreude ihren Höhepunkt. Mit dem Klang der Trychlen weiss man definitiv: Jetzt gehts dann los. Alles wird vorbereitet, das Gwändli gerüstet, die Schuhe poliert. Und das Kribbeln im Bauch macht sich so richtig schön bemerkbar. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Das Kribbeln meldet sich zwar trotzdem, doch diesmal wird es noch von Wehmut begleitet. Den Fasnächtlern blutet das Herz, Corona macht nun auch der Innerschwyzer Fasnacht den Garaus. Offiziell wurden alle Anlässe abgesagt, so auch der gestrige 1. Fasnachtstag in Brunnen und Schwyz. Auch wenn die Gesellschaften und Vereine offiziell keine Fasnacht organisiert haben, ein paar wenige wilde Aktionen von Privaten gab es gestern unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen trotzdem. In Brunnen etwa gab es schon frühmorgens eine sehr reduzierte Tagwache: Ein fünfköpfiges Buobäzügli sowie die Bartlifamilie Arioli mit Boombox waren unterwegs. Um 9 Uhr – wenn in anderen Jahren sonst die Morgenrott startet – erklang dann der Narrentanz, und ein einsamer Blätz nüsslete dazu. Am Nachmittag dann traten in Schwyz und Brunnen vereinzelt Maschgraden in Erscheinung. Und am Abend kehrten Strudeli und Strätteli wie alle Jahre ins Brunner Dorf zurück. Wie könnte es auch anders sein: Zurückgezogen im Wasiwald lebend, haben die beiden Hexen unter dem Jahr kaum was von Corona, Pandemie, Lockdown oder Social Distancing gehört...
Bote der Urschweiz / Christoph Clavadetscher
Autor
Bote der Urschweiz
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- Brauchtum / Feste
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