Musik
Unveröffentlichte Tänzli zum 70.Geburtstag
14 bislang unveröffentlichte Tänze des Ingenbohler Schwyzerörgelers Alois «Mosi-Wysel» Lüönd sind auf einer Doppel-CD zu hören.
Am Montag feierte Alois Lüönd, der weit über die Volksmusikszene hinaus als Mosi-Wysel bekannt ist, seinen 70. Geburtstag. Gleichentags kam per Kurier die neue Doppel-CD «Mosi-Wysel – 70 Jahre» nach Ingenbohl ans Fest, das der Jubilar mit seiner Familie und vielen bekannten Musikanten aus allen Himmelsrichtungen feierte. Dass es zu dieser Doppel-CD mit insgesamt 36 Neuaufnahmen inklusive 14 bislang unveröffentlichter Tänze gekommen ist, bedurfte von verschiedenen Seiten sanften Drucks. Sohn Alois Lüönd jun. und etliche Musiker motivierten Alois Lüönd immer wieder, diese Stücke endlich im Studio aufzunehmen und so zugänglich zu machen. «Ich war mir lange nicht sicher, ob dies nötig ist», sagte Alois Lüönd im Gespräch. «Die meisten dieser Tänze spiele ich nicht öffentlich, und zudem waren einige nicht ganz fertig.» Das änderte sich, als Markus Flückiger Alois Lüönd mit dessen verschiedenen Formationen zu sich ins AlpeNordstudio nach Ried-Muotathal einlud und anbot, die CD zu produzieren. «Das war natürlich ein Glücksfall, und Markus Flückiger hat sehr viel Geduld und Zeit in die Aufnahmen investiert.» Er war es auch, der empfahl, gleich eine Doppel-CD zu machen. Nebst den Eigenkompositionen sind Stücke von Musikkollegen wie Daniel Gwerder, Seebi Schmidig, Toni Bürgler oder seinem 2014 verstorbenen Bruder Paul «Mosi-Pauli» Lüönd neu eingespielt worden. Und natürlich von Josef Stump (1883–1929) aus Unterschönenbuch, seit jeher das grosse Vorbild von Alois Lüönd.
Typisch Mosi-Wysel
So wie der sagenhafte Örgeler Josef Stump mit seinem kongenialen Partner Balz Schmidig für Mosi-Wysel Vorbild ist, so ist dies der Ingenbohler für eine ganze Generation Schwyzerörgeler. Sei es durch die 38 Jahre, wo er mit seinen Brüdern Paul und Daniel und später mit Daniel Gwerder und Philipp Schuler als Mosibuebä wohl eine der bekanntesten und prägendsten Schwyzerörgeli-Formationen des Landes bildete. Aber auch mit weiteren Formationen wie der aktuellen Mosi-Musig (zusammen mit Thomas Scherrer, Daniel Gwerder und Philipp Schuler), dem Walliser SQ Belalp, der Greifeler-Musig oder Ad-hoc-Formationen. Typisch dafür der aus Naters stammende Mario Jossen. «Er rief mich vor rund 20 Jahren an und stellte sich als grosser Fan vor», erinnert sich Alois Lüönd, der dem Walliser in der Folge Tänze über das Telefon beibrachte. Heute spielen Jossen und seine Freundin Sandra Reinhard ebenso wie der Ibächler Erwin Schälin regelmässig mit Mosi-Wysel. Und was macht es aus, dass derart viele, heute bekannte Schwyzerörgeler aus dem ganzen Land den Ingenbohler als Vorbild bezeichnen? Trotz seiner stämmigen Erscheinung ist der frühere Kranzschwinger eigentlich ein Feingeist auf dem Schwyzerörgeli. Fröhlich-urchige erste Teile, überraschende Wendungen oder auch wunderbare Moll-Harmonien machen sein Spiel und seine Tänze auf seinen kräftigen, dreichörigen Nussbaumer-Instrumenten aus. Dies belegt jetzt die neue Doppel-CD eindrücklich.Bald auch Noten erhältlich
Für Mosi-Wysel ist die CD eine wahre Freude. Ebenso dürfte sie in breiten Kreisen der grossen Volksmusik-Familie auf Interesse stossen. Und für alle Mosi-Wysel-Fans, die gerne den einen oder anderen Tanz auf dem Schwyzerörgeli lernen möchten, gibt es eine gute Nachricht. Der bekannte Schwyzerörgeler Reto Grab, der ebenso auf der CD mitwirkte, veröffentlicht demnächst einen Notenband mit den Mosi-Wysel-Tänzen.Bote der Urschweiz / Roger Bürgler
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Bote der Urschweiz
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