Bühne
Bühnensketche und Videos verknüpft
Obwohl Cedric Schild behauptete, dass er in seinen Videos lustiger sei, wollte ein junges Publikum seine Stand-up-Show im MythenForum erleben. Es sorgte am Samstagabend für einen restlos ausverkauften Saal.
«Es wird heute Abend niemand verarscht. Das ist nämlich schon geschehen, als ihr das Billett gekauft habt», scherzte Cedric Schild zu Beginn. Doch das Publikum musste nicht enttäuscht sein, bot der Comedian doch eine über zweistündige Show, bei der es auf mehrere Arten einbezogen wurde. Auffallend war, dass dem Publikum, dessen Durchschnittsalter unter 30 Jahren lag, viel Lustiges über Senioren präsentiert wurde. So etwa über Altersheimbewohner, die als Testpublikum für Schilds erstes Bühnenprogramm missbraucht wurden, oder über abgründige Fantasien älterer Thailand-Sextouristen. Später stellte der Zürcher wiederum auf komödiantische Art klar, dass er sich mit Senioren gut verstehe und sich die Generationen doch nicht allzu fremd seien. Schliesslich hat er seine Popularität neben seiner Rolle in der TV-Serie «Tschugger» auch journalistischen Videos zu verdanken, mit denen er zu Beginn dieses Jahres gegen Enkeltrickbetrüger vorging. In der Show prangerte Schild als Rentner Aebersold verkleidet den dubiosen Vertrieb von Gesundheitsmitteln an ältere Menschen an. Und nicht zuletzt führte der 72-jährige Viktor Giacobbo beim Programm des 40 Jahre jüngeren Kollegen Regie. «Bin ich hier im Kanton gelandet, in dem kürzlich das Priisgeglä veranstaltet wurde?», erkundigte sich Cedric Schild, um einen lokalen Running Gag einflechten zu können. Bei einer Umfrage im Publikum für oder gegen diesen kuriosen Anlass fiel das Ergebnis unklar aus.
Emil für Jugendliche
Ebenfalls wiederkehrend waren Verweise auf die Social-Media-Aktivitäten des Comedians, bei denen das überdimensionale Smartphone auf der Bühne zum Einsatz kam. Nach der Pause ging er auf Fragen und Kommentare ein, die ihm als Instagram-Message geschickt werden konnten. Viel gelacht wurde über den peinlichen Moment, als eine Zuschauerin, die Schild schrieb, dass sein Mitbewohner «heiss» sei, diesen auf der Bühne treffen konnte, da er angeblich zufällig die Vorstellung in Schwyz besuchte. Auch über die Persiflagen Schilds konnte gelacht werden. Dabei ging er ähnlich vor wie einst Emil Steinberger, reicherte sie jedoch mit Videos und Tönen an – und verwendete andere Fahrzeuge: Statt etwa mit dem Kinderwagen zu hantieren, ging er mit dem Publikum als Autoposer auf eine Bahnhofrunde und stieg statt in den Zug ins Flugzeug oder den Armeehelikopter.
Bote der Urschweiz / Patrick Kenel
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Bote der Urschweiz
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