Dies & Das
Das Verhältnis von Schwyz zu seinen Nachbarn
Annina Michel vom Bundesbriefmuseum sprach am Freitag an der Generalversammlung des Marchrings in Lachen über «Schwyz und die anderen – zum Verhältnis von Schwyz zu seinen Nachbarn».
Nach der Begrüssung durch Adrian Oberlin, Präsident der kulturhistorischen Gesellschaft der March, Marchring, referierte Annina Michel, Leiterin Bundesbriefmuseum Schwyz, in einem aussagekräftigen und toll präsentierten Vortrag über die vergangene Geschichte des Kantons Schwyz ab dem 13. Jahrhundert. Obwohl die Schwyzer damals als töricht, kapriziös, unruhig, unberechenbar, roh, geldgierig, käuflich und rücksichtslos galten, wurden Handelsbeziehungen über die Grenzen hinweg betrieben: anfänglich mit Viehzucht, Fleisch- und Milchprodukten, welche auch das 17. und 18. Jahrhundert prägten. Im 16.Jahrhundert kam der Bewirtschaftung der Wälder besondere Bedeutung zu.
Gebietsgewinne – und -verluste
Schon im 14.Jahrhundert, zu Zeiten der Habsburger Vögte, folgte ein politisches Engagement mit Gebietserweiterungen. Die nachfolgenden Jahrhunderte waren geprägt vom Ersten und Zweiten Kappelerkrieg, gefolgt von den beiden Villmergerkriegen. Die Schwyzer, ein kämpferisches Volk, waren nicht immer erfolgreich und mussten auch viele Verluste in Kauf nehmen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verschwand Schwyz gar von der Landkarte, und das damalige Territorium wurde für eine gewisse Zeitspanne auf die neu geschaffenen Kantone Linth und Waldstätten zugeteilt. Aber ab dem 19. Jahrhundert wurde Schwyz als schwarzes Schaf im Zentrum der Eidgenossenschaft mehr und mehr zum Träger der Schweiz. Im Anschluss an das Referat, welches mit Bildern und Texten ergänzt wurde, konnte die Referentin viele Fragen spontan und verständlich beantworten. Wer ihn verpasst hat: Der Vortrag ist im Heft Nummer 117-25 des Historischen Vereins Kanton Schwyz in vol-ler Länge abgedruckt.
Generalversammlung zum Schluss
Die Generalversammlung im zweiten Teil des abendlichen Programms konnte Präsident Adrian Oberlin zügig durchführen. In seinem Jahresbericht orientierte er über die engagierte Tätigkeit des Marchrings. Rechnung und Budget, bei gleichbleibendem Jahresbeitrag, fanden nach Bericht der Rechnungsrevisoren einhellige Zustimmung. Ebenso verbleiben die bisherigen Vorstandsmitglieder und Rechnungsrevisoren für eine weitere Amtsdauer in ihren Ämtern. Derzeit wird das March-Museum im Rempen betrieben. Nach Abschluss der Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten kann das Museum Einzug halten in das geschichtsträchtige Steinhaus in Tuggen, welches im 15.Jahrhundert erstellt wurde und unter Denkmalschutz steht (wir berichteten). Für das Steinhaus ist die Stiftung Steinhaus Tuggen zuständig.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm
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