Bühne
Der Kaiser war zu Gast
Im Rahmen des «Let’s Comedy» trat am letzten Freitag der Poetry-Slammer, Satiriker und Comedian Renato Kaiser auf. Dem Schnellredner musste die volle Aufmerksamkeit gewidmet werden, sonst verlor man den Faden.
OK-Präsident Lorenz Ochsner erwähnte bei der Begrüssung, dass man den diesjährigen Protagonisten bereits im Jahr 2020 als neuen Preisträger des Salzburger Stieres gebucht hatte. Aber eben, dieses verflixte Jahr wollte nichts zulassen. Somit zeigte sich Ochsner umso mehr erfreut, Renato Kaiser in diesem Jahr präsentieren zu können. Und so startete er sein Programm gleich mit etwas, was er kann: nämlich Leben. Er könne leider nichts erzählen vom Nicht-Leben, er habe dies noch nie ausprobiert, führte er weiter aus. Zum Leben gehöre ja auch sich verlieben. Hier finde ja jede oder jeder die Liebe seines Lebens. Allerdings, so musste er einwenden, sei die Liebe des Lebens meistens auf einen Radius von gut 30 Kilometern um den eigenen Wohnort beschränkt. Dies bei fast 10 Milliarden Menschen auf der Welt!
Gendern auf der Bühne ohne Stern
Ein weiterer Input war das Gendern. Da aber der Genderstern schwierig auszusprechen war, hörte das geneigte Publikum eigentlich immer nur die weibliche Form. So sprach er von Joggerinnen und Serienkillerinnen. Wobei das mit den Serienkillerinnen eher unrealistisch sei. Serienkiller seien zu 95 Prozent männlich und deren Opfer weiblich. Über die Dentalhygienikerin ging es weiter zu Benützerinnen von Zahnseide bis hin zur Begründung, warum er keine Kinder habe. Klingt alles abstrakt, ist aber so. Kaiser ist der Meinung, dass Kinder, obwohl von der Kirche anderes behauptet wird, schlecht für das Klima sei-en. Die kirchliche Taufe halte er sowieso für eine Kindesentführung mit anschliessendem Waterboarding. Nach knapp zwei Stunden entliess der Goldacher mit Berner Wohnsitz das Publikum mit vielen Gedanken in die Nacht.
Einsiedler Anzeiger / René Hensler
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Einsiedler Anzeiger
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