Die Workshopgruppe Volksmusik spielte Schottisch und Walzer.  Bild Anita Chiani
Die Workshopgruppe Volksmusik spielte Schottisch und Walzer. Bild Anita Chiani

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Die Faszination der Klarinette

Die Musik mit nach Hause nehmen am Schwizer Klarinettentag in Einsiedeln: Die kleinsten Teilnehmer spielten auf Rüebliklarinetten. Am Schlusskonzert der Swiss Clarinet Society waren die Früchte der Workshops zu hören. In unterschiedlichen Zusammensetzungen erklangen Melodien von Swing über Volksmusik bis Vivaldi und Tschaikowsky.

Am Samstagabend war der Theatersaal des Klosters gut besetzt. Fünf Gruppen zeigten, was sie am Tag zuvor in den Übungsräumen erarbeitet hatten. Der Anlass lief unter dem Patronat der Swiss Clarinet Society in Kooperation mit den Schwyzer Klarinettenlehrerinnen. Die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Regionen der Schweiz. Sie kannten sich nicht, fanden jedoch durch das Musizieren eine gemeinsame Ebene. Diese war am Konzertabend in hoher Qualität zu hören.

 

Klarinetten können herzlich lachen

Es war ein Genuss, die Freude des vier- bis neunjährigen Nachwuchses mitzuerleben. Das Mini- Ensemble spielte auf Rüebliklarinetten. Aus der selbst bearbeiteten Karotte ragten Mundstück und Trichter. Eisenbahnsignale ertönten und zum Schluss zauberten sie ein ansteckendes Gelächter in den Saal. Auf moderne Stücke der Formation Holzbiig folgte ein Ausflug ins 18. Jahrhundert. Das Quartett La Banda Storica spielte eine Perle von Paul Wranitzky, einem ernsthaften Mozart-Konkurrenten. Dieses Stück ist eine Trouvaille aus der Einsiedler Bibliothek, wo es ein Mönch abgeschrieben hat. Die Musiker des Berner Symphonie-Orchesters boten die Uraufführung auf alten Instrumenten dar.

 

Faszination ist das Wichtigste 

Dani Häusler hat mit seiner Gruppe Volksmusik aus dem 19. Jahrhundert einstudiert. Aus der Sammlung von Hanny Christen erklangen ein Schottisch und ein Walzer, ebenfalls als Uraufführung. Auf die Frage, wie die wStücke in kürzester Übungszeit auf dieses hohe Niveau getrimmt werden können, antwortete er: «Die Menschen in den Workshops haben etwas Gemeinsames: Die Faszination für die Klarinette.» Zum Abschluss spielte das Swiss Clarinet Orchestra verschiedene Werke mit Profis, Amateuren, Klarinettenlehrerinnen und -Schülern aus dem Kanton Schwyz, darunter das Divertimento Nr. 12 von Mozart, die Vier Jahreszeiten von Vivaldi, der Schwanensee von Tschaikowsy und eine Suite von Ottorino Respighi. Hanstoni Kaufmann bedankte sich bei den Teilnehmern mit Schafböcken und meinte: «Das Publikum darf die gehörte Musik mit nach Hause nehmen.»

 

Bote der Urschweiz / Anita Chiani

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Musik
  • Volksmusik

Publiziert am

20.02.2024

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www.schwyzkultur.ch/pBhjb6