Brauchtum / Feste

«Wir sagen Dankeschön» – 40 Jahre Egger Fasnacht

Geradezu berührend waren die etlichen Sujets, welche die Freude und Dankbarkeit für 40 Jahre Organisation des beliebten Egger Fasnachtsanlasses mit Umzug, feiner Verpflegung und mit der von den Hudi jeweils ungeduldig erwarteten Maskenprämierung ausdrückten.

«Oh, das war mein Kindheitstraum! », rief die Fünftklässlerin Lara Kälin strahlend, als sie eine Spielzeug-Waschmaschine in die Hand nahm. Für einige der Schüler beginnt nämlich die traditionelle Egger Kinderfasnacht jeweils bereits einen Tag vor der eigentlichen Durchführung. Am Samstag heisst es stets für ein gutes Dutzend freiwilliger Mädchen und Knaben, alles vorzubereiten. So wird zusammen mit dem Organisationskomitee und fleissigen Helferinnen und Helfern die ganze Turnhalle abgedeckt und bestuhlt, werden Ballons aufgeblasen und zusammen mit Girlanden und Fasnachtsschlangen als Dekoration aufgehängt. Und was natürlich am Beliebtesten ist: Es werden über 250 verschiedenste Preise für die grosse Maskenprämierung vorbereitet, sprich die Preisschilder entfernt und die Präsente den verschiedenen Alterskategorien zugeteilt. Das ist jeweils das reinste Paradies für die Kinder, in dieses Meer von Spielsachen einzutauchen und hoffen zu können, vielleicht am nächsten Tag ein Spielzeug, das einem sogleich ins Auge gestochen ist, dank eines originellen Fasnachtssujets zu ergattern. Da wäre Lara wohl gerne grad auch nochmals einige Jahre jünger gewesen. Aber sie konnte sich trösten, auch für ihre Altersgruppe war die Auswahl sehr verlockend und vielfältig.

 

Überraschend und köstlich verkleidet

Die Hudi überboten sich denn auch am letzten Sonntag erneut an Kreativität, Fantasie, Ideenreichtum und Aufwand beim Gestalten ihrer «Gwändli» und Requisiten. So bewegte sich um 14 Uhr ein riesiger Tatzelwurm in verschiedensten Formationen und bunten Farben, gespickt mit akustischen und optischen Reizen, begleitet von imposanten Fasnachtswagen und umrahmt von drei (Jung-)Trichlergruppen und den beiden Guggenmusiken Rabäschränzer von Einsiedeln und Vilercella vom Willerzell Richtung Eintracht hinauf. Auch Letztere unterhielten die zahlreich erschienenen Zuschauer entlang der Strecke bestens, und sie gaben dem Umzug mit ihren rhythmischen Klängen das typische und schon seit Jahren so erfreuliche und gewohnte Gepräge. Einzig das Wetter, mit dem die Egger ansonsten über Jahre verwöhnt worden waren, liess diesmal etwas zu wünschen übrig, begann es doch leicht zu regnen, als der Umzug beim Postplatz Egg startete. Aber dank der frühlingshaften Temperaturen gab es zumindest keine kalten Füsse und sozusagen als Entschädigung dafür unglaublich viel Spannendes zu sehen: das Muki-Weltall mit all seinen Plane-ten, den einmaligen Marty(ni)-Zirkus mit vielseitigen Artisten, die köstlichen Zweitklassmädchen als tanzende Cheerleaderinnen, liebliche Zauberwaldfeen, Dubai-Schokolade «à la Waldwäg», den grasgrünen Froschkönig, einen gruseligen Zauberer ohne Kopf, eine furchteinflössende, aber ebenso witzige Hexe, Piraten der «blegg» Pearl, den Jurassic Park, einen ganzen Urwald voller wilder Tiere, Eiszeit in der Sihlseeregion, Party Girls, Waldschratteria-Pizza und natürlich die obligaten Clowns, Prinzessinnen, Cowboys, Hasen, Katzen, Mäuse und Glückskäfer – die Aufzählung wäre beinahe unerschöpflich. 

 

Sogar ein Dankessong auf die Egger Fasnacht!

Fürs langjährige Organisationskomitee eine ganz besonders berührende Freude waren dieses Jahr jedoch die zahlreichen Sujets zum 40-Jahr-Jubiläum der Egger Kinderfasnacht. Sei es ein Wagen, gespickt mit Fotos der letzten Jahrzehnte und dem Text «Danke für 40 Jahre Egger Kinderfasnacht » oder die vielen bunten Ballons mit der Zahl 40 drauf, ja selbst auf einer schmucken Brille oder auf leckeren (Plastik-)Cupcakes war sie zu finden. Den Vogel schoss aber die Musik-Gruppe «Flippers» ab, die dank KI-Komposition einen ihrer bekannten Songs zum Dankeslied für 40 Jahre Egger Kinderfasnacht ummünzen konnte. Doch damit nicht genug. Sie liess Ballons mit Karten steigen, deren erster Preis zum Mitwirken im OK einlädt, ja fast verpflichtet! Nicht umsonst. Das langjährige, engagierte OK mit Ida und Martin Kälin, Fritz Gyr und Marlies Mathis, gibt nun, zusammen mit seinen Helferinnen und Helfern, nach vielen Jahren die Organisation dieser beliebten Egger Veranstaltung ab. Erfreulicherweise stellen sich Roger Kälin und Sandra Schönbächler zur Verfügung, das Zepter nun in die Hand zu nehmen und zusammen mit neuen und initiativen Kräften die Tradition weiterzuführen. Dafür haben sie den tosenden Applaus der vielen Besucher in der Turnhalle Egg, ebenso wie die abtretenden Organisatoren, die grossartigen Kuchenbäckerinnen, die originellen Hudi und die vielen Heinzelmännchen und -frauchen und nicht zuletzt all jene, welche die Egger Kinderfasnacht stets grosszügig unterstützen, mehr als verdient.

 

Einsiedler Anzeiger / Marlies Mathis

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

25.02.2025

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