Bühne
Ein spezielles «Dinner for Altendorf»
Am vergangenen Freitag konnten im Dorfgaden in Altendorf 35 Gäste dem 90. Geburtstag von Miss Sophie mit Butler James beiwohnen. Die Besucher wurden nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch verwöhnt.
Normalerweise wird der Sketch «Dinner for one» aus Grossbritannien erst am 31. Dezember auf allen möglichen TV-Kanälen ausgestrahlt, doch dieses Jahr konnte man zum zweiten Mal bereits am 30. Dezember in den Genuss des Stückes kommen – live. Der noch junge Verein «Kulturguet» organisierte im Dorfgaden in Altendorf ein Gala-Dinner der besonderen Art. Die Gäste erschienen grösstenteils im 20er-Jahre-Look, auf der Speisekarte stand das richtige Menu aus dem Sketch «Dinner for one»: die unaussprechbare Mulligatawny-Suppe, Fisch, ein halbes Hühnchen und zum Dessert einen Fruchtsalat. «Wir haben die originalen Rezepte aus dem Stück jedoch ein wenig abgeändert, weil beispielsweise die Suppe für Schweizer wohl nicht essbar wäre», erklärt Christoph Nick, Präsident des Vereins, lachend.
Qualität ist wichtig
Bereits zum zweiten Mal hat Nick mit seinem Team das «Dinner for one» durchgeführt. «Wir wollen Kultur der anderen Art machen, nicht noch ein zusätzliches Dorftheater», erklärt Nick das Ziel des Vereins. Deshalb haben er und seine Kollegen sich auf thematische Gala-Dinner mit Aufführungen spezialisiert. Wichtig ist ihm vor allem die Qualität. «Wir wollen gute Kultur machen und unseren Gästen einen hohen Standard bieten», so der Präsident. Dafür setzt der Verein auf Beziehungen in den verschiedensten Sparten. Die antiken Möbel im «Dinner for one» waren beispielsweise aus der Seedamm Brocki, den Leiter der Theatergruppe Toggenburg kennt Nick persönlich. In der Küche stand der pensionierte Vater eines Freundes, ein leidenschaftlicher Koch, der mit drei Gehilfen das Geburtstagmenü von Miss Sophie für die Gäste zauberte.
Zwei Brüder spielen den Sketch
Der Höhepunkt des Abends war jedoch die Live-Aufführung des «Dinner for one». 1945 erstmals in England aufgeführt, hatte der Sketch nur mässig Erfolg, bis ein Deutscher das Stück sah und es für deutsches Publikum in eine Fernsehversion verwandelte, die 1963 das erste Mal ausgestrahlt wurde – und bis heute jeden Silvester tausende Zuschauer hat. Gespielt wurde das Stück von den zwei Brüdern Urs und Edy Heeb. Dass Miss Sophie ein Mann war,verlieh dem Stück eine zusätzliche humoristische Note.Der Theaterverein Toggenburg hat den Sketch nicht extra für den Abend eingeübt, sondern schon vor Jahren ein Stück aufgeführt, in dem die Szene vorkam. Sie mussten das Ganze also nur noch etwas «auffrischen ». Die 35 Gäste werden in Zukunft den Sketch im Fernsehen wohl mit etwas anderen Augen sehen und mit Sicherheit nicht mehr vergessen, was Miss Sophie an ihrem 90. Geburtstag verspeist hat. So war der gemütliche Abend im Dorfgaden in Altendorf eine dreifache Wohltat: Für Augen, Ohren und den Bauch.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Christina Teuber)
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