Bühne
Wenn sieben Zwerge Jugendliche vor dem Absturz bewahren
Am letzten Freitag spielte das Kollegi-Theater die Premiere von «Spieglein, Spieglein».
Vier Jugendliche wünschen sich versehentlich weg in eine ferne Welt. Einer von ihnen denkt nur an Muskelaufbau und Fitness, ein anderer kann sich von seinem Handybildschirm nicht losreissen. Die eine kämpft mit der Rolle als Vorbild, die ihr zugeteilt wurde, und die Vierte im Bunde hat eine gefährliche Vorliebe für Alkohol. Statt mit dem Rest der Klasse die Maturafeier geniessen zu können, finden sie sich plötzlich in einem Zauberwald wieder, wo sieben witzige Zwerge ihnen nur allzu gerne unter die Arme greifen.
Das Kollegi-Theater brachte letzten Freitag eine moderne Interpretation des klassischen Märchens «Schneewittchen und die sieben Zwerge» mit einem ganz eigenen Twist auf die Bühne. «Spieglein, Spieglein» zeigt eine traumähnliche Version der Schule, in der sich die Schülerinnen und Schüler in glitzernden Gewändern vor Spiegeln bewundern und sich gegenseitig aufstacheln.
Eine Herausforderung, das Stück selbst zu schreiben
Auf humorvolle und gleichzeitig tiefgreifende Art berührt das Theater Themen, die für Jugendliche aktuell sind. «Schönheit ist nur ein Versprechen von Glück», wird sinniert. «Beim Gamen darf ich endlich mal Held sein und mich auf die Siegerseite stellen», erklärt eine andere Figur. Die Inszenierung solle jedoch nicht zwingend eine moralische Botschaft senden, erklärt Regisseurin und Choreografin Bettina Zumstein: «Das Publikum darf selbst entscheiden, welche Schlüsse es daraus zieht.»
Ebenfalls beteiligt an der Regie war Georg Suter. Es sei herausfordernd, aber lohnenswert gewesen, das Stück selbst zu schreiben, sagt er. Die Schülerinnen und Schüler hätten dabei geholfen, es weiterzuentwickeln. Bereits im Mai starteten die ersten Vorbereitungen für die Produktion, damit das Publikum jetzt im Februar Tanz, Kostüm, Bühnenbild und Text erleben darf. Bis am Samstag finden an vier weiteren Abenden Aufführungen in der Aula der Kantonsschule Kollegium Schwyz statt.
Bote der Urschweiz / Alena Gnos
Autor
Bote der Urschweiz
Kontakt
Kategorie
- Bühne
Publiziert am
Webcode
www.schwyzkultur.ch/mqjDqp