Die Turnhalle Brüel war Welttheater-like dekoriert und gut gefüllt.  Foto: René Hensler
Die Turnhalle Brüel war Welttheater-like dekoriert und gut gefüllt. Foto: René Hensler

Dies & Das

Abt Urban liess das Spielvolk singen

Am Samstag setzte die Welttheatergesellschaft mit dem Abschlussfest in der Turnhalle Brüel den Schlusspunkt der Spielperiode 2024.

Das Datum war schon lange bekannt, der Durchführungsort aber nicht. So kam es, dass sich das Welttheater-Spielvolk zum ers-ten Mal in der 100-jährigen Geschichte in der Turnhalle Brüel, jene Halle beim Eispark, einfand. Nach einer kurzen Eingangskontrolle durfte die mit den Porträts der Mitwirkenden dekorierte Halle betreten werden. Ungewohnt war die Garderobe, war sie doch nach Geschlechter getrennt. Das war aber der Örtlichkeit geschuldet. Nach einer kurzen Begrüssung durch Quästor (Kassier) Lukas Lang und Erklärungen, wie der Abend nun ablaufe, wurde das Buffet mit tamilischen Spezialitäten um 18.45 Uhr eröffnet.

 

Der «Obolus»

Zeitgleich mit dem Essenfassen konnte auch der berühmte «Obolus » abgeholt werden. Doch was ist das? Wer nachschaut, wird den Begriff im altgriechischen finden, der in etwa als «kleine Münze» übersetzt wird. Im übertragenen Sinne wird der Begriff als Gebühr, Spende, Trinkgeld oder gar Bestechungsgeld verwendet. Beim Welttheater ist es aber ganz einfach: die Gage. Ein willkommener Zustupf jetzt auf die Weihnachtszeit. Das Geld wurde aber nicht direkt ausbezahlt. Zuerst gilt es, dem Quästor die Bankdaten anzugeben und dann kann der «Obolus» für was auch immer verwendet werden. Nach dem Essen war es an Hanspeter James Kälin, die offizielle Begrüssungsrede zu halten. 85 Tage nach der Dernière seien immer noch Aufräumarbeiten zu erledigen. Was er aber jetzt schon sagen kann: Die 17. Spielperiode wird als eine der erfolgreichsten in die Geschichte eingehen. Seien doch 38 Aufführungen gespielt worden, ohne eine zu unter- oder gar abzubrechen. Es waren über 60’000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu verzeichnen und die Auslastung über den ganzen Sommer lag bei etwa 80 Prozent. Genauere finanzielle Zahlen könne er noch nicht bekannt geben. Der Vorstand befasse sich schon jetzt mit der nächsten Ausgabe. «Das Jahr 2030 wäre ein schönes Jahr», meinte er zum Abschluss seiner Rede. Als Intermezzo verfassten die Platzanweiserinnen und Platzanweiser den «Besucher Blues». Mit der Melodie des Welttheaterliedes sangen sie über die Probleme des Publikums beim Ersteigen der Tribüne.

 

Der «Abt-Chor»

Der Klostervorsteher Abt Urban Federer richtete sich als Nächster an das Spielvolk. Er teilte seine Gedanken zur Spielsaison mit den Anwesenden. Anfänglich sei das Welttheater ein Traum gewesen. Und welches Lied passe da besser als «s’Träumli» der Boss Buebe. Gemeinsam mit der ganzen Halle sang er den Refrain des Liedes. Er erlaubte sich dann, das Wort «Träumli» mit «Spiel» zu ersetzen. Da blickte er auf die Ereignisse der letzten Woche zurück, und schlug die Brücke vom Spiel zur Realität. Er hätte sich nie gedacht, dass er sich mit der Szene aus dem Welttheater, als der schwarzen Madonna Kleid und Krone geklaut wurden, zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen müsse. «Das Welttheater ist kein Kochrezeptbuch», hält Abt Urban weiter fest. Fragen sollen auch in Zukunft gestellt werden. Auch in einem zukünftigen Welt-theater müssen diese gestellt werden. Zum Abschluss seiner Ansprache stimmte er das Lied mit dem Wort «Welttheater» an. Am Schluss musste er einen kleinen Kniff anwenden, damit es textlich und musikalisch aufging: «s’Welttheater isch niä verbii », waren dann auch seine Abschlussworte. Mit einem frenetischen Applaus und Standing Ovation goutierte das Spielvolk seine Worte. Der «Nicht-Sommer» Als Schlussredner wandte sich Bezirksammann Hanspeter Egli an die Anwesenden. Er überbrachte die Grüsse des Bezirks und gratulierte dem Theaterereignis des Nicht-Sommers 2024. Nicht-Sommer, weil der vergangene Sommer ja gar keiner war. Der Regen herrschte vor. Einzig zu den Spielzeiten zeigten sich die von oben gnädig und drehten den Wasserhahn kurzfristig zu. Er lobte das gemeinsame Werk aller. Der Anerkennungspreis der Albert Köchlin Stiftung zeuge von der Leistung dieses Gemeinschaftswerkes. Zum Schluss dankte er allen, aber auch speziell jenen, welche sich im Hintergrund engagierten.

 

Der «Elende-Rap»

Im Anschluss an die Ansprachen wurde noch einiges geboten. Als Erstes liess sich das Spielvolk von einem riesigen Dessertbuffet verwöhnen. Die Kinder gaben nochmals den Elenden-Rap zum Besten. Nur um ihn dann nochmals in Mundart «verbessert» wiederzugeben. Laura Zehnder präsentierte ihren Backstage-Film, so aber auch Uli Schulte. Die Show-Girls legten nochmals eine flotte Sohle aufs Parkett. Nach die-sen Darbietungen hielt es viele selber nicht mehr auf den Bänken und unter Mitwirkung des DJ wurde bis spät in die Nacht getanzt. Mit vielen einzigartigen Eindrücken und der DVD des Spieles 2024 galt es, irgendwann den Weg nach Hause in Angriff zu nehmen.

 

Einsiedler Anzeiger / René Hensler

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

03.12.2024

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