Hanspeter «James» Kälin, Präsident der Welttheatergesellschaft Einsiedeln, erklärt, dass er sehr gerne Ja gesagt habe zum Standort des Holzpferds in Einsiedeln. Bilder Wolfgang Eberle
Hanspeter «James» Kälin, Präsident der Welttheatergesellschaft Einsiedeln, erklärt, dass er sehr gerne Ja gesagt habe zum Standort des Holzpferds in Einsiedeln. Bilder Wolfgang Eberle
Liliana Heimberg, Projektleiterin des Trojanischen Pegasus, ist stolz auf die Arbeit Forschender an der Zürcher Hochschule der Künste.
Liliana Heimberg, Projektleiterin des Trojanischen Pegasus, ist stolz auf die Arbeit Forschender an der Zürcher Hochschule der Künste.
Neugierig beobachten die Menschen, was sich hinter den Gucklöchern befindet.
Neugierig beobachten die Menschen, was sich hinter den Gucklöchern befindet.

Bühne

In die Welt des Freilichttheaters eintauchen

Als man sich am vergangenen Freitagabend dem Sternenplatz näherte, stach einem das gut dreieinhalb Meter hohe Pferd Pegasus regelrecht in die Augen. Eine Holzfigur, bestehend aus über vierhundert Teilen und keines gleich wie das andere, gepaart mit einem spannenden Innenleben.

Hanspeter «James» Kälin, seines Zeichens Präsident der Welttheatergesellschaft Einsiedeln, erwähnte vor den etwa dreissig Zuhörern, dass man auf Anfrage als Etappenort sehr gerne ja gesagt habe. Der hölzerne Pegasus sei heute nun auch in Einsiedeln gelandet und könne bis am 26. August mitten im Dorf besichtigt werden. Das Holzpferd solle ein Botschafter für die lange Tradition des Freilichttheaters mit Laiendarstellern in der Schweiz sein. Der Pegasus sei nun auf Reise durch unser Land, so wie der Welttheatervorstand mit den Vorbereitungen einer künftigen Spielperiode. Das Ziel zwar klar vor Augen, die Ausrichtung aber noch weit offen.

Stolz auf Zürcher Forschende

Anschliessend äusserte Liliana Heimberg, die Projektleiterin des Trojanischen Pegasus', einige Gedanken zum Thema Freilichttheater in der Schweiz. Es sei für sie eine Ehre, hier in Einsiedeln zu sein und sie sei stolz, was Forschende der Zürcher Hochschule der Künste (zhdk) mit Förderung und Unterstützung des Bundesamts für Kultur und des Schweizerischen Nationalfonds fertig gebracht hätten. Im heutigen Theater habe sich die Rolle von Autor und Regisseur verändert; so hänge sehr viel auch von den Spielenden, dem Spielort, der Kulisse, der Bewegung und des Publikums ab. Die Schauspielenden würden quasi zu Mitautoren und Mitregisseuren. So wanderten bei einer Theaterinszenierung in S-chanf die Zuschauer mit dem Theater durchs Dorf. Das Theater endete dann auf dem Dorfplatz, wo Schauspieler und Zuschauer zusammen tanzten. Die Regie sei quasi noch Filter und Organisator. Nicht nur die Spielenden, sondern auch das Publikum sollen mit der Frage herausgefordert werden, was hinter einem Theater oder hinter einer Szene stecke.

Einblicke ins Freilichttheater

Kurz kam auch noch Elisabeth Wegmann zu Wort, deren Aufgabe es war, die Idee und das Ausstellungskonzept auf die Reihe zu bringen. Etwas in einem Raum zu verpacken und damit umherzureisen, ergab dann das Produkt des Trojanischen Pferds, das nun in seiner ganzen Grösse auf dem Sternenplatz bewundert werden kann. Die Schweiz habe zwar kein Burgtheater, dafür aber unzählig viele rollenerfahrene Leute. Diese Ausführungen leiteten über zum offerierten Apéro. Erneut gab dieser Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und zum Gedankenaustausch. Untermalt wurde der Apéro vom bewährten Klavierspieler Laurent Girard. Noch ein Wort zu den Gucklöchern: Ein Blick durch diese entführt die Betrachter in die Welt des Freilichttheaters. Über eine Kamera im Knie des Pferds kann man sich selbst in das Innere des Pferds projizieren lassen und auch die Inszenierung des Einsiedler Welttheaters von Thomas Hürlimann und Volker Hesse ist zu entdecken.

Einsiedler Anzeiger (we)

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

17.08.2016

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