Kleine Juwelen in Verbindung mit dem Rosenkranz, die im Museum Fram Archiv gefunden wurden, ganz rechts die kleine Dornenkrone, wohl damals auf dem Heiligen Grab gelegen.
Kleine Juwelen in Verbindung mit dem Rosenkranz, die im Museum Fram Archiv gefunden wurden, ganz rechts die kleine Dornenkrone, wohl damals auf dem Heiligen Grab gelegen.
Roman Lemberg und Michael Kleine bei ihren Nachforschungen über den Rosenkranz im Museum Fram sowie die Violinistin Eva Saladin, nicht im Bild Joan Boronat Sanz. Fotos: Wolfgang Eberle
Roman Lemberg und Michael Kleine bei ihren Nachforschungen über den Rosenkranz im Museum Fram sowie die Violinistin Eva Saladin, nicht im Bild Joan Boronat Sanz. Fotos: Wolfgang Eberle

Dies & Das

Der Rosenkranz einmal anders

In der Fram durften die Besucher bei der ersten Veranstaltung des Fram-Clubs eine Rosenkranz-Sonate auf eine ganz besondere Art erleben.

Nachdem im vergangenen Jahr das immer spannende Programm des Fram-Clubs pandemiebedingt nur eingeschränkt stattfinden konnte, war man am vergangenen Donnerstag bereits zur ersten Veranstaltung in diesem Jahr eingeladen. Von Heinrich Ignaz Franz Biber, der 1704 verstarb, stammt die einzig bekannte musikalische Umsetzung des Rosenkranzgebets und zwar als die Rosenkranz- Sonaten. Im Gespräch mit Michael Kleine und Roman Lemberg vernahmen die rund vierzig Anwesenden viel Interessantes zu dieser musikalischen Umsetzung.

Das Hüpfen des kleinen Johannes


Die Komposition der dreimal fünf Sonaten des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes war ein längerer Prozess und die beiden Künstler versuchten, den Anwesenden einen kleinen Einblick in ihre Ermittlungsarbeiten während den Vortagen im Museumsarchiv zu geben. Dabei waren sie sehr dankbar um die Unterstützung von Giulia Passalacqua, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Fram. Der Komponist Biber spielte mit vielen Aspekten und versuchte, durch Kunst, Kultur und seine Kompositionen die Leute zu erreichen. Die überzeugende Geigerin Eva Saladin spielte einen freudigen Eröffnungsteil und versuchte damit, die Anwesenden das Hüpfen des kleinen Johannes im Bauch seiner Mutter Elisabeth erkennen zu lassen. Das Zusammenspiel mit dem kurzfristig eingesprungenen Cembalisten Joan Boronat Sanz war eindrucksvoll.

Kleine Dornenkrone


Gefunden in den Kellerräumen und gezeigt zwischen den Musikstücken wurde auch eine kleine Dornenkrone, die wohl damals auf dem Heiligen Grab in Jerusalem gelegen sei. So staunte man nicht schlecht, dass die Sonate Nummer acht der Dornenkrone überaus fröhlich daherkam. Fast überraschend schwungvoll, melodisch, konzertant und hörfällig, wozu natürlich auch die begabte Geigerin das ihrige beitrug, und sie vielleicht auch den dornenvollen Weg gehen musste, bis das Musikstück so perfekt gelang ! Und das in den schönen, leicht abgedunkelten Räumen der Fram in wunderbarer, fast etwas intimer Atmosphäre. Was wohl die wenigsten wussten: Jedem Rosenkranzgeheimnis wurde eine Blume oder eine Frucht zugeordnet. Weiter fanden die Künstler im Untergrund auch Andachtsbüchlein und Postkarten zum Rosenkranz, die an diesem Abend sehr schön präsentiert wurden. Die Gespräche mit ihnen und den Musizierenden im Anschluss an den offiziellen Teil bereicherten den Abend zusätzlich und man konnte vernehmen, dass die Musik zwar mehrheitlich leichtfüssig daherkam, jedoch der Geigerin und dem Cembalisten viel Können abverlangten. Mit einem «Danke, dass Sie da waren!» schlossen Michael Kleine und Roman Lemberg die spezielle Fram-Veranstaltung!

Einsiedler Anzeiger / Wolfgang Eberle

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Publiziert am

15.02.2022

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