Dies & Das
Eindrückliche Engelweih-Prozession
Dicht gesäumt mit Zuschauern waren die dunklen Strassen und Gassen. Nur die mit Windlichtern beleuchteten Häuser gaben etwas Licht. Umso feierlichen wirkte die Engelweihprozession mit ihren zahlreichen Kerzenträgern, die mitten durchs Dorf führte.
Schon kurz nach 19 Uhr am Sonntagabend ist Einsiedeln sehr belebt. Von allen Seiten strömt man Richtung Klosterplatz und Kirche. Da und dort wird ein Fenster geöffnet. Es werden Kerzen auf die Simse gestellt und die Gelegenheit für einen Schwatz mit passierenden Bekannten genutzt.
Die Klosterkirche ist zum Bersten voll, als die feierliche Komplet zelebriert wird. Und auch vor dem Klosterplatz hat sich eine grosse Zahl von Zuschauern eingefunden. Viele von ihnen tragen Kerzen in ihren Händen. Sie sind erwartungsvoll, und die einen und andern auch ein bisschen ungeduldig, denn es dauert seine Zeit, bis die Prozession ins Freie tritt. Dann zerreissen Böllerschüsse die Stille. Später sind die ersten Musikklänge zu hören, die dann wieder verstummen. Nun wird die grosse Türe der Klosterkirche geöffnet und die Fahne ist zu sehen.
Vorbei an unzähligen Zuschauern
Kurze Zeit später spielt die Musik gesellschaft Konkordia erneut auf. Und nun geht es los. Der lange Prozessionszug, angeführt von Fahne und Vortragekreuz, nimmt unter Gesängen den Weg Richtung Schmiedenstrasse. An den Strassenrändern stehen dicht gedrängt die Zuschauer. Auf dem Sternenplatz gibt es nach der Gnadenkapelle einen weiteren Halt. Weihrauchduft liegt in der Luft. Und in der von Jugendlichen gestalteten Andacht wird gesungen und Fürbitten vorgetragen. Abt Urban Federer erbittet ein erstes Mal den Segen für alle Anwesenden, aber auch für die Abwesenden, denen er im Gebet gedenkt. Dann setzt sich der feierliche Festzug die Hauptstrasse aufwärts Richtung Klosterplatz in Bewegung.
Frauenbrunnen im Lichterglanz
Vor dem im Glanz der Windlichter erstrahlenden Frauenbrunnen wird wiederum eine kleine Feier abgehalten. Nach der Bitte um den Segen wird gemeinsam das Lied «Lobe den Herren» gesungen. Donnernd erschallen wiederum Böllerschüsse. Der Festzug schreitet nun vorbei an der grossen, sehr disziplinierten Menschenmenge auf dem Klosterplatz zurück zur Kirche, wo das kräftig gesungene «Grosser Gott wir loben dich» die Feier beendet. Und kaum verhallt der letzte Ton, braust mächtig Widors berühmte «Toccata» durch die Luft. Am Klosterplatz ist derweil Ruhe eingekehrt. Der Glanz der unzähligen Windlichter bleibt, und eine Zeitlang liegt auch der Weihrauchduft noch in der Luft.
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