Dies & Das
Über die Gastfreundschaft nachdenken
Eröffnung des Gästivals vom letzten Sonntagvormittag im Chärnehus: Einsiedeln war der Zeit voraus und läutete das «Gästival» mit der allerersten Zentralschweizer Veranstaltung ein. Im Verlauf von 13 Monaten finden neun Leuchtturmprojekte im Klosterdorf statt, wo es für Einheimische und Gäste allerhand zu erleben gibt.
Angelockt von den Klängen der «Hudeli-Musig» begaben sich die Besucher am Sonntagmorgen in den Dachstock des Chärnehus. Die Projektleiterin des Einsiedler Gästivals, Astrid Fink-Kälin begrüsste die Anwesenden mit einem «Guten Tag» auf viele verschiedene Sprachen und zum Schluss mit einem Einsiedler «Guettag». Freundlich zu sein, sei die Grundessenz der Gastfreundschaft. Auch wenn das Herzstück des Gästivals, die Seerose, keinen Halt auf dem Sihlsee macht, ist Astrid Fink-Kälin stolz, dass Einsiedeln sich dieser Mitmachkampagne angeschlossen hat.
Den Gästen etwas bieten
Bezirksammann Hermann Betschart fand, dass Einsiedeln prädestiniert fürs Gästival sei, da es seit jeher eine bewegte Beherbergungsgeschichte habe. Er nannte einige Eckpunkte der Einsiedler Gastronomie, unter anderem die 14-tägige Engelweihe im 15. Jahrhundert und dass bereits im 17. und 18. Jahrhundert pro Jahr 100'000 bis 150'000 Pilger Einsiedeln besuchten. Die Bewilligung für Gasthäuser wurde damals vom Kloster erteilt. In der Wirteordnung war festgehalten, man solle «den Gästen ein Vater sein». Auch heute sind die Anforderungen der Gäste gestiegen. Im Klosterdorf zählt man rund eine Million Tagestouristen, leider aber nicht so viele Übernachtungen. «Man muss den Leuten etwas bieten!», betonte der Bezirksammann und genau dieser Anspruch werde im Rahmen des Gästivals umgesetzt.
200 Jahre Hotel in Küssnacht
Gabriela Amgarten, Vizepräsidentin des Vereins «200 Jahre Gastfreundschaft Zentralschweiz» begrüsste im Namen des Vorstandes und liess an ihren Kindheitserinnerungen zu Einsiedeln teilhaben. Aus dem Kanton Obwalden pilgerten ihre Eltern jedes Jahr nach Einsiedeln und brachten «Holäbänz» mit nach Hause. Die Kommunikationsfachfrau erklärte, dass im Rahmen des «Gästival» 2015 das 200-Jahr-Jubiläum seit dem Bau des ersten Hotels in Küssnacht am Rigi, gefeiert wird. Dies sei ein guter Grund, über die Gastfreundschaft nachzudenken. Das Ziel sei, die Gastfreundschaft zu erhöhen. Denn in Umfragen schneidet die Zentralschweiz bereits gut ab, aber an Herzlichkeit dürfte man noch etwas zulegen.
Piktogramm als Gästesprache
Susanna Bingisser wurde als Profi der Gastfreundschaft dargestellt, ist sie doch Ausstellungsplanerin von «Einsiedeln - seine Gasthäuser, seine Gäste». Nach einigen Eckdaten zum Schauplatz im Chärnehus, erklärte sie die Ausstellung mit ihren fünf Zeiträumen. Piktogramme als Gästesprache leiten die Ausstellungsbesucher durch die verschiedenen Objekte. Die Einsiedlerin freute sich sehr, das erste Mitmachtprojekt zu sein und damit das Jahr der Gastfreundschaft einzuleiten. Der eine oder andere Anwesende schlenderte im Nachgang der Präsenta tion durch die interessante Ausstellung.
Silvester 1:1 geprobt
Ursi Staub begeisterte das Publikum nicht nur mit der Hudeli-Musik, sondern auch während der Vorstellung der Einsiedler Leuchtturmprojekte. Zwei finden noch im Dezember statt: Die Tage der Gastfreundschaft geben ausführlich Gelegenheit, in der Region neue Seiten zu entdecken und Jugendliche können Ausbildungsmöglichkeiten kennenlernen. Mit Witz und Charme lud Ursi Staub alle ein, zu probieren und zu degustieren, was das Zeug hält. Zum Thema «Winterplausch» fand sie einen lustigen Aufsatz eines Schülers. Man könne alles, was einen «glustet» ausprobieren. Es gebe Wintersport für «fast gratis». Der fleissigste Teilnehmer erhält zudem eine Medaille und gewinnt eine Übernachtung. Zum Thema «Gesunde Bergregion» spielte die Hudeli-Musig das passende Musikstück «Gsundheit» und die Teilnehmer konnten selber lesen, worum es geht.
Theatralisch vorgestellt
Zur «Kraftvollen Pilgerregion» meldete sich die Bernerin «Alexandra» zu Wort. Man könne in Einsiedeln gut pilgern und auch den «Gring uslüfte». Betreffend «Kultursommer» verwandelte sich Ursi Staub in eine Dame aus dem Urnerland, die ihre Alpenrosen in Zukunft nicht mehr auf dem Klausenpass, sondern auf dem Klosterplatz verkauft. Zudem könne man Theater und Musik verschiedener Formationen geniessen. Für di
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Einsiedler Anzeiger
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