Bühne
Fantasievoll, königlich und märchenhaft zugleich
35 Kinder und Jugendliche der Theatergruppe Sapperlot glänzten in der ausgebuchten Premiere des Stücks «märlihaft und königlich» im Chärnehus. Sie überraschten und begeisterten das Publikum mit ihrem Ideenreichtum, theatralischem und tänzerischem Geschick und viel Humor.
«Das Echo auf unsere Premiere des Stücks ‹märlihaft und königlich› war durchs Band positiv. Sowohl von den Gästen bekamen wir viel Lob wie auch von den theaterspielenden Kindern und Jugendlichen. Sie alle waren begeistert», meinte Beat Ruhstaller, welcher zusammen mit Rita Lang das Theaterprojekt leitete. Ohne Publikum zu proben und zu spielen und nicht zu wissen, ob und wie ihre Texte, ihre Figuren und Rollen bei den Gästen ankämen, sei für einige Kinder und Jugendliche eher schwierig auszuhalten gewesen, meinte Ruhstaller. Das Kinder- und Jugendtheater arbeitet von Jahr zu Jahr projektartig. Das heisst, die Anzahl der Theaterspielenden, die im Stück mitspielen, variiert. Für dieses Theaterprojekt haben sich so viele Kinder und Jugendliche wie nie zuvor angemeldet, so, dass es nicht nur ein Stück gab, sondern eben zwei Stücke in einem. Der erste Teil des Theaters gestalteten Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren. Sie führten eine märchenartige Geschichte auf, worin Prinz Leopold nur mit Wasser gerettet werden konnte, welches aus dem Zaubersee am Ende der Welt geschöpfte werden konnte. Seine Retterin war Anna, ein einfaches Bauernmädchen. Anna kam als Figur im zweiten Teil des Theaters ebenfalls vor, jedoch dann als Frau von König Leopold und somit Königin und von einer Jugendlichen gespielt.
Märchen und die Thematik «königlich» als roter Faden
Die Jugendlichen erhielten als Grundlage die Thematik «königlich ». Viele Ideen für ihre eigens erfundenen Texte und Szenen entstanden dank und durch Improvisationsübungen. Bei den jüngeren Kindern realisierten die beiden Theaterprojektleitenden bald, dass sie eine gewisse Struktur brauchten. Als roter Faden gaben die beiden den Kindern darum ein südamerikanisches Märchen vor, dessen Inhalt und Figuren dann auf die Kinder angepasst wurden, die im Stück mitspielten. Obschon die beiden Teile des Theaters unterschiedliche Geschichten auf die Bühne brachten, kamen darin bewusst verbindende Elemente vor wie mitunter die Rolle von König Leopold und der Fee.
Theater als Projekt und Prozess
Das Theaterstück, welches die Kinder und Jugendlichen im Chärnehus aufführten, ist nicht von heute auf morgen entstanden. Das Projekt startete im Herbst 2024. Immer wieder gab es Situationen, in denen Entscheidungen getroffen und Anpassungen gemacht werden mussten. So wollten die Kinder anfänglich alle mit farbigen T-Shirts auftreten. Bald realisierten sie, dass nicht alle T-Shirts in denselben Farben und Formen haben und dass die Wirkung mit der Einheitsfarbe Schwarz und den farbigen Masken viel intensiver ist. «Solche entscheidenden Momente waren für den Entwicklungsprozess wichtig. Auch wenn das bedeutete, dass wir alle das Unfertige aushalten und gemeinsam darauf bauen mussten, dass wir rechtzeitig Lösungen finden und es gut kommt. Ein äusserst positiver Prozess und Lerneffekt für alle, betonte Ruhstaller. Sie alle seien auf das Endprodukt stolz. Es sei ein intensiver und äusserst lehr- und lernreicher Prozess für alle Beteiligten gewesen, so Ruhstaller. Bis Mitte Mai führen die Kinder und Jugendlichen das Theaterstück «märchenhaft und königlich» noch sieben Mal auf. «Es gibt immer wieder Gäste, die das Stück mehrmals schauen kommen», meinte Ruhstaller schmunzelnd. Eine Wiederholung lohnt sich bestimmt: Denn als Gast bekommt man nicht nur zwei für eins, sondern unterstützt auch eine Arbeit, die durch viel Engagement, Ehrenamt und Herzblut geprägt ist. Und die beiden Stücke sind auf eine besondere Art anspruchsvoll und gehaltvoll zugleich.
Einsiedler Anzeiger / Nadja Tratschin
Autor
SchwyzKulturPlus
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