Kunst & Design
Daisy Meyer malt unermüdlich
Seit dem Jahr 2000 kommt sie im Abstand von zwei Jahren mit Bildern in den Einsiedler Kulturtempel. Ihre neuen Bilder, die sie im Foyer ausstellt, zeigen die Ruhe des Alters - und die meisten als Malerei und Collage.
Am letzten Samstagnachmittag, und das bei schönstem Herbstwetter, lud die im Ybrig wohnende Künstlerin Freunde, Bekannte und die Bevölkerung zur Vernissage, zur Vorstellung ihrer neuesten «Ernte» an Bildern ins Einsiedler «Chärnehus» ein. In ihrer kurzen Begrüssung verriet Daisy Meyer, dass sie nicht mehr so weit reise, dass sie einige Bilder nach Fotos und aus dem Gedächtnis gemalt habe. Die «Steinbilder», oder «Auf der Loipe» aber seien Sujets aus ihrer nächsten Umgebung. Mit: «Ich hoffe, ich kann mit meinen Bildern die Freude weitergeben», schloss sie eine wohltuend kurze Ansprache - und die Vernissage war offiziell eröffnet!
Ruhigere, neue Bilder
Beim Rundgang durch die Ausstellung fiel auf, dass die neuen Bilder aufgehängt im Foyer mehrheit lich ruhige Stimmungen wiedergeben. Und es sind mehrheitlich Kombinationen von gemaltem Bild und Collagen mit den Materialien Holz und Textilien, die, sehr geschickt eingesetzt, eine dynami sche Dreidimensionalität herstellen. Die Bildaussage wird signifikant verstärkt. Die Stimmungsbilder vermögen wegen ihrer Reduktion auf wenige Farben Gedanken über den Werktitel hinaus weiterzuspinnen. Ihr darf man das sicher so sagen, «Alterswerk» kommt ruhiger daher, wenn man die älteren Bilder im Saal betrachtet. Da wirken die vier Elemente Luft, Wasser Erde, Feuer mit zum Teil monumentaler Gewalt auf den Zuschauer ein. Dräuende Gewitter lassen Böses erahnen.
Klare Trennung
Es war klug, die alten von den neuen Bildern zu trennen. Sie verkörpern einen andern Stil, lassen eine geänderte Stilrichtung, ein anderes Bildverständnis der rüstigen Malerkünstlerin aufscheinen. Und die «Verschiedenheit der Stockwerke» lassen die Folgerung zu, dass älter nicht gleich schlechter zu sein hat.Die Leuchtkraft der neuen Bilder strahlt den Besucher gleich beim Betreten des Chärnehus an. Sie sind - auf kleinerem Raum - auch für Kompaktheit besorgt. Man darf gespannt sein, was Daisy Meyer in zwei Jahren zeigt - wenn die Zeit für ihre «Neunte» gekommen ist. Ihre immer noch festzustellende Rastlosigkeit lässt eine solche Vermutung aufkommen.
Einsiedler Anzeiger
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