Federica de Cesco zu Gast im Museum Fram, interviewt von Walter Kälin. Bild Franz Kälin
Federica de Cesco zu Gast im Museum Fram, interviewt von Walter Kälin. Bild Franz Kälin

Literatur

Begegnung mit der beliebten Schriftstellerin Federica de Cesco

Mit «mehr Glück als Verstand» sei sie zum Schreiben gekommen und damit zu einem nie geahnten Erfolg und ihrem Leben als Schriftstellerin, erzählte die Buchautorin Federica de Cesco am Samstagabend den begeisterten Zuhörern im Museum Fram.

Eine Zuhörerin hat es gleich vor Beginn der Lesung mit Federica de Cesco auf den Punkt gebracht: «Wir sind alle mit ihr aufgewachsen.» Wohl gerade deswegen waren etliche Anwesende im vollen Museum Fram schon etwas gesetzteren Alters und erinnerten sich an ihre eigene Jugendzeit, als sie die Bücher der damals wie heute ausserordentlich beliebten Schriftstellerin verschlungen haben.

In den Bann gezogen

Und es ist schon beinahe unglaublich, wie ihr erstes Buch von 1957, «Der rote Seidenschal», aus dem Federica de Cesco am Samstagabend las, übrigens erstmals nach fünfzig Jahren, wie sie selber sagte, auch heute noch ein ganzes Publikum in seinen Bann zu ziehen vermag, war es doch mucksmäuschenstill im Saal. Dies hatte aber bestimmt nicht nur am Inhalt ihres erfolgreichen Erstlings gelegen. Der Charme und die Ausstrahlung der immer noch jung scheinenden Autorin mit dem schalkhaften Blick sind genauso unwiderstehlich wie vor rund vierzig Jahren, als die Schreibende zum ersten Mal an einer ihren unzähligen Lesungen teilnahm. Aber auch ihre angenehme Stimme und ihr perfektes Deutsch, mit denen sie die Besucher in die Welt ihrer Buchheldin eintauchen liess, trugen das Ihre zur faszinierenden Atmosphäre bei. Diesen Spannungsbogen konnte Federica de Cesco sozusagen nahtlos und mit einer ihr eigenen Leichtigkeit vom Jugendbuch zu ihrem momentan aktuellsten Werk für Erwachsene, dem Buch «Mondtänzerin», weiterziehen.

Von vielen Kulturen geprägt

Genauso «mitschuldig» an diesem gewiss für alle Anwesenden sehr bereichernden Abend war auch Walter Kälin, der Präsident des Fram-Clubs, welcher die Schriftstellerin mit dem wunderbar klingenden Namen zum Gespräch nach Einsiedeln eingeladen hatte, sind doch rund 20 ihrer Bücher beim ehemaligen Benziger-Verlag erschienen. In seiner gewohnt ruhigen und humorvollen Art verstand er es meisterhaft, der Schriftstellerin viele Details ihrer facettenreichen Biografie zu entlocken. So ist Federica de Cesco von Kind an durch zahlreiche Kulturen geprägt worden, einerseits durch die ständigen Wechsel ihres Wohnortes, anderseits aber ebenso durch ihre Eltern zweier Nationen und durch ihren japanischen Ehemann, mit dem sie seit über 40 Jahren verheiratet ist. Sie liess die Besucher aber auch daran teilhaben, wie sie überhaupt zum Schreiben gekommen ist. Gespickt mit Anekdoten und begleitet von herzlichem Lachen erzählte die zierliche Frau von ihren Erfahrungen, aber auch davon, welche Verantwortung sie als Schriftstellerin trägt und was sie den Lesern mitgeben möchte und liess damit die Zuhörer ein Stück weit erahnen, was wohl das Geheimnis ihres ungebrochenen Erfolges ist.

Einsiedler Anzeiger

Autor

Einsiedler Anzeiger

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

24.04.2012

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