Musik
Ein Blasorchester mit neuen Ideen
80 motivierte Musikanten spielten das Abschluss-konzert der «blasorchesterwoche.ch» in Einsiedeln. Ein Musikabend mit zwei überzeugenden Dirigenten und einem begeisternden Programm.
Seit 1993 gibt es dieses Angebot, seit 2005 ziehen die musikbegeisterten Ausserschwyzer Rainer und Karin Schwitter die Fäden der Organisation. Es sei kein Lager, «es ist eine Blasorchester-Woche», beschreiben sie dieses Erlebnis. In «zusammengewürfelter Gesellschaft» übten die Teilnehmer während der letzten Woche in St. Moritz ein anspruchsvolles Konzertprogramm ein. Traditionell wird der erste Auftritt am Ort der Probenwoche gehalten.
Konzert mit topaktuellen Werken
Für das Abschlusskonzert kam dieses Jahr Einsiedeln in den Genuss. Am Samstagabend führten die 80 Musikanten im Dorfzentrum das gemeinsam erarbeitete Konzertprogramm auf. Für die erfreulich zahlreich erschienenen Besucher aus nah und fern war es eine lohnende Begegnung mit diesen «paar doch nicht einfachen Stücke», wie die Ansager Alex Knöpfel und Karin Poluk den Schwierigkeitsgrad treffend umschrieben. Zudem handelte es sich um zeitgenössische Werke der beiden Dirigenten, die zum Teil erst in den Verkauf gelangen. Einzige Ausnahme bildete die symphonische Suite aus der Oper «Edgar» von Giacomo Puccini. Das aufmerksame, motivierte Blasorchester spielte stets mit guter Intonation und einem ausgewogenen Klang. Sehr überzeugend wirkten die Fortes, während die leisen Passagen oft noch mehr Zurückhaltung verdient hätten. Allerdings wäre dann das Rauschen der veralteten Lautsprecheranlage noch störender gewesen.
Zwei namhafte Komponisten
Den ersten Konzertteil leitete der Schweizer Thomas Trachsel, nach der Pause dirigierte der Niederländer Johan de Meij. Beide überzeugten mit genauer und engagierter Leitung und viel musikalischem Ausdruck. Die Ansager bezeichneten die Zusammenarbeit mit beiden Dirigenten als «sehr angenehm». Trachsels Werke enthalten viele Stimmungsbilder und äussern sich eher nachdenklich, ja melancholisch, wie sein «Scherzo» eindrücklich bewies. Trachsel versteht es aber auch, anspruchsvolle, geballt wirkende Rhythmen einzusetzen. So in «Magic Child», zu dem ihn seine Tochter Olivia inspirierte. I n den Werken von Johan de Meij fallen die vielen ungewöhnlichen Klangvarianten auf. In «At Kitty O’Shea’s» erweiterte der Holländer die Palette der üblichen Blasinstrumente. Die Ouvertüre «Spring» wartete mit einigen Instrumenten auf, «die niemand kennt», kommentierten die Ansager, welche den 57-jährigen, holländischen Komponisten und Arrangeur als «Mann mit vielen Ideen» beschrieben. Nicht umsonst geniesst de Meij internationale Anerkennung.
Einsiedler Anzeiger
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