Musik
Ein intensiver Abend
Andrea Bignasca gab im Einsiedler Mauz-Music-Club am Freitag für sein Publikum das letzte Hemd.
«Ich sehe keinen Sinn darin, an einem Konzert nicht alles zu geben, was ich habe», sagt Andrea Bignasca, geht auf die Bühne und hält sein Versprechen. Theoretisch hätte man noch mehr Leute in den Club lassen können. Ab 240 Personen wird es dann aber irgendwie ungemütlich. «Wir möchten unseren Besuchern und Besucherinnen ein schönes Konzerterlebnis bieten. Ausserdem wird das Publikum in einem rappelvollen Club unaufmerksam und das schlägt auf die Stimmung», sagt André Kälin. Der Club war also angenehm gefüllt und das Publikum stand erwartungsvoll vor der Bühne, als Andrea Bignasca mit seiner Band diese betrat. Was darauf folgte war intensiv, laut, schwer und böser als vielleicht von manchem erwartet.
Zeit verändert
Seit seinem Debut sind vier Jahre vergangen. In dieser Zeit ist viel passiert und im Gegensatz zum ersten Album wurden auf «Murder» die Songs mit seinen Musikern und Freunden zusammen arrangiert und gemeinsam eingespielt. Andrea ist nicht mehr der Tessiner, der mit herzigem Schweizerdeutsch seine Lieder ankündigt und die Frauenherzen zum Schmelzen bringt – da steht ein Künstler mit seiner Band auf der Bühne, der genau weiss, was er will, und dafür jegliche finanzielle Sicherheit aufgegeben hat. So intensiv Musik zu machen, verlangt einiges ab. In dieser Phase trennt sich die Spreu vom Weizen und es zeigt sich, wer dem Druck im Musikbusiness standhalten kann. Das reale Leben auf der Bühne hat keine Berührungspunkte mit TV-Sendungen wie «The Voice of Switzerland» und ähnlichen Formaten. Andrea konnte sich nicht vorstellen, mit einem anderen Beruf glücklich zu werden und gibt deshalb, wie bereits anfangs erwähnt, sein letztes Hemd für die Musik. Wir verdanken es ihm und freuen uns auf weitere solch intensive Konzertabende wie er es uns mit seiner Band am Freitag bescherte. Danke Andrea!
Autor
Einsiedler Anzeiger
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Kategorie
- Musik
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