Musik
Heisse Rhythmen – begnadete Solisten
Am Samstagabend gastierte die Let’s Go Big Band zusammen mit zwei begnadeten Solisten im heimischen «Zwei Raben». Im neu erarbeiteten Konzertprogramm waren viele Latin- und Jazz-Standards enthalten, die das Publikum begeisterten.
Da standen also für einmal nicht Glenn Miller und Swing im Fokus des Abends, sondern Astor Piazzolla’s «Libertango», Michael Bublé mit «Sway» oder Titel wie «Fever » oder «Granada Smoothie», die nicht passender zu den aktuellen klimatischen Verhältnissen hätten passen können. Klassiker wie «La Cucaracha» oder «Volare» gehörten genauso dazu wie Werke von Jazzgrössen wie Sammy Nestico oder Mark Taylor. Eine interessante Literaturwahl sowie spezielle Rhythmen und Harmonien liessen diesen Abend zum wahren Hörgenuss werden. Die Let’s Go Big Band wagt eben gerne immer wieder neue Projekte! Eine stattliche Anzahl erwartungsfrohe Zuhörer von Jung bis Alt folgte der Einladung und die Stimmung war entsprechend locker und entspannt. Erwin Füchslin leitete seine 18-köpfige reine Männerband versiert, fungierte zudem als Ansager sowie als Solist mit Trompete und Flügelhorn.
Ausdrucksstarke Sängerin
Die Einsiedler Big Band erhielt diesmal Unterstützung durch die Sängerin Tania Aguilera. Die charmante Musikerin mit mexikanischen Wurzeln verlieh mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und ihrer gewinnenden Art zahlreichen Stücken eine besondere Note: Klassiker wie Bert Kaempferts «Love» oder das sentimentale «The Girl from Ipanema» fanden ihren Platz im Programm genauso wie das populäre «Feeling Good» von Michael Bublé. Daneben stand mit dem Gitarristen Herman Schmidt ein Solist mit einem Instrument im Vordergrund, welchem sonst in einer Big Band häufig (zu) wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Als versierter Solist, Komponist und Arrangeur steuerte er auch gleich die Eigenkompositionen «One Way» und «Anytime» zum Konzertprogramm bei, die effektvoll, vielfältig und mit viel Groove richtig rockig daherkamen. Seine virtuosen Soli sowie sein bescheidenes Auftreten beeindruckten das Publikum umso mehr! Bereichernd waren ebenso die zahlreichen Solisten aus den eigenen Reihen. Speziell erwähnt sei hier stellvertretend Posaunist Walo Schönbächler, der Henry Mancinis Standard «Charade» gefühlvoll interpretierte und sich durch eine technische Panne nicht aus dem Konzept bringen liess. Genauso souverän agierten Tenorsaxophonist Dani Kaufmann, der vierköpfige Trompetensatz oder die Rhythm-Section in ihren Solonummern. Die Spielfreude der Band war trotz tropischer Hitze auf der Bühne und im Saal gross und die Zuhörer honorierten die Leistungen von Solisten immer wieder mit spontanem Applaus und verlangten nach einer Zugabe. «Fly me to the Moon» bot beste Gelegenheit, beide Solisten zusammen mit der Band nochmals zu erleben und rundete einen gelungenen, zweistündigen Konzertabend schliesslich perfekt ab.
Einsiedler Anzeiger / ank
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Einsiedler Anzeiger
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- Musik
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