Musik
Schöne Jubiläumsgala mit viel Musik
Die jubilierende «Wood and Metal Connection» feierte ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsgala und viel guter und packender Filmmusik.
Dies gleich vorweg: Es war keine langweilige Geburtstagsparty. Es gab keine Festreden, keine Laudatio. Selbst die verdienten Ehrungen am Konzertschluss waren kurz und wurden wortlos vollzogen. Einzig Nora Gassner stellte die Werke und «Wood and Metal» kurz vor. Sonst gab es an diesem Abend Partystimmung, gutes Essen und viel Musik. Das Konzertmotto lautete diesmal «an unexpected journey - eine unerwartete Reise».
Eine besondere Idee wird zwanzig
Vielleicht könnte man auch die 20 Jahre des regionalen Symphonic-Rock-Orchesters als «unerwartete Reise» beschreiben. Als es 1994 erstmals mit dieser besonderen Besetzung auftrat, glaubten viele an eine Eintagsfliege. Und noch heute sorgt die spezielle Besetzung, sie vereinigt Streich- und Blasinstrumente, Perkussion und elektronische Instrumente, öfters für Erstaunen. Die rund 60 Mitglieder, hauptsächlich Amateure, stammen vorwiegend aus Einsiedeln, der March und Höfe. Erfreulich ist der Blick in die Reihen mit den zahlreichen jungen Mitspielern, die genauso begeistert wie die «alten Füchse» diese Art Musik mittragen und -prägen.
Eine gelungene Auswahl
Filmmusik hat nicht die Eigenschaft einfach zu sein, auch wenn sie sich so leicht anhören lässt. Sie hat die undankbare Begleitfunktion, sie soll Bild und Szene begleiten und unterstützen. Sie lässt sich deshalb nicht in klassische Musikmuster einordnen. Genau hier liegt ihr Reiz. Wie gewohnt zeigt sich die «Wood and Metal Connection» auch an diesem Abend von ihrer spielfreudigen Seite. Die gute Wahl der Titel sorgt für ein abrundendes Musikprogramm, die Unterbrüche sind angenehm kulinarisch «begründet». Bereits beim Einmarsch nach dem Süppchen wird das jubilierende Orchester mit Riesenapplaus begrüsst. In einem ersten Block warten die Musik zum Abenteuerfilm «Sea Hawk», zum Science-Fiction-Streifen «Star Trek» und eben die Motto gebende «unerwartete Reise» aus dem Film «The Hobbit» auf geniessende Ohren.
Eine erfreuliche Entwicklung
Musikalisch bestimmt Susanne Theiler die Reise. Sie leitet das Orchester souverän durch die Tücken der Filmmusik. Sie kann aber auch auf eine Begleitgruppe zählen, die das Orchester aufmerksam und rhythmisch perfekt unterstützt. Nicht zuletzt unter Theilers Ära hat sich die Dynamik erfreulich ausgeweitet, das Orchester zeigt viel Gefühl, bestes Beispiel dieser Hobbit. Da wird das Thema wohlklingend und warm ausmusiziert, aber schwere, wuchtige Blechpassagen fehlen genauso wenig wie starke Rhythmen. Diese Musik gefällt, selbst wenn man mit Fantasy-Geschichten nichts anfangen kann.
Musikalische Leckereien
Den kulinarischen Hauptgang ergänzen vier musikalische Leckereien. «The Great Locomotive Chase» ist eine herrliche Beschreibung nostalgischer Eisenbahnwelt. In der Filmkomödie «Viktor und Viktoria» glänzt Roman Hutzmann mit seinem Klarinettensolo. Im Fantasyfilm «Hook» findet Peter Pan und die Musik von John Williams eine Fortsetzung. Anders die Wirkung der Musik zum Historienfilm «Elizabeth» mit dem harten Beat-Rhythmus.
Überzeugendes Finale
Nach der Gebrannten Creme folgen «I'd do anything for love», herrlich hier das Streicher-Tutti, «Since You've Been Gone» mit einem starken Gitarrensolo und ein Medley von Deep Purple, der «lautesten Popgruppe der Welt», und einem überzeugenden Geigensolo. Zum Finale treten «The Blues Brothers» an, die witzig verarbeiteten traditionell amerikanischen Musikmuster interpretieren die Spieler hörbar mit Spass. Mit einem «Wood and Metal»-Klassiker, «Arthur Park» sei schon am ersten Konzert aufgeführt worden, endet dieser abwechslungsreiche Abend.
Einsiedler Anzeiger
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