Brauchtum / Feste
Der Laufsteg der Einsiedler Schönheiten
Am Güdelmontag startet jeweils um neun Uhr der urtümlichste Einsiedler Fasnachtsumzug. Der Sühudiumzug ist weitum der einzige seiner Art. Auch dieses Jahr zog der gänzlich Unorganisierte hunderte Teilnehmer und tausende Zuschauer an.
Des Einsiedler schönster Wecker erklang morgens um vier Uhr in den Strassen. Knapp 50 Frauen und Männer schnallten sich die Trichle um und läuteten so den fasnächtlichen Güdelmontag ein. Nach getaner Arbeit stärkten sich diese im Restaurant Sihlsee.
Kurz- oder langfristig
Dann galt es, sich in seiner Fasnachtskiste die richtige Bekleidung zu suchen. Es gibt Sujets, welche aufwendig gebastelt werden. Aber es gibt auch Mottos, welche erst am Vorabend gefunden werden und gerade so auf die letzte Minute umgesetzt werden. Dies heisst dann aber nicht, dass es schlechter ist als das von langer Hand geplante. Wer so seine Requisiten gesammelt hat, der begibt sich kurz vor 9 Uhr auf den Dorfzentrum- beziehungsweise Waisenhausplatz.
Tüfel zum Anfang
Angeführt wird der Umzug vom Einsiedler Tüfel, gefolgt vom Fuermaa und dann den Trichlern. Dann wird die Hauptstrasse zum Laufsteg der schönen und noch schöneren, einfach richtig gruusig. Was wir nicht wieder alles zu sehen bekamen! So traten die armen Meerschweinchen des STV Einsiedeln in den Chilbi-Streik. Mit ihren Häuschen machten sie die Zuschauerinnen und Zuschauer darauf aufmerksam, Zucker und Mehl seien auch bei Detailhändlern erhältlich. Swiss-Ski bewerbe sich jetzt um ein weiteres nationales Leistungszentrum in Einsiedeln, ein Slalom Zentrum. Eine erste Probepiste wurde bereits neben der Alp, an der Allmeindstrasse, ausgesteckt. Auch die politisch engagierten Personen bekamen ihr Fett weg. So wurde der Aufruf der FDP in den Umzug getragen und Kantonsratspräsidentin Doris Kälin bemühte sich in vielfacher Ausführung persönlich um neue Vereinsmitglieder.
Ideen für die Arkaden
Ein Dauerbrenner des Umzugs war die Aufhebung der Arkaden-Stände. Neben dem Ausverkauf der Waren wurden auch neue Nutzungen vorgeschlagen. Rein von der Grösse und der Toplage her drängen sich Sexboxen auf. Fraglich nur, ob sich das Kloster in diesem Wirtschafts-Segment etablieren möchte. Es ist anzunehmen, dass sich der Konvent eher auf andere menschliche Beziehungen stützen wird. Auffallend in diesem Jahr war, dass viele Familien, also Gross und Klein, gemeinsam am Umzug aktiv teilnahmen. Allem Anschein nach dürfte der Samen des Hudilaufens nach wie vor auf fruchtbaren Boden gefallen sein. Den Abschluss machten rhythmische Indianer mit Trommeln und Pauken. Nach einer Pause auf dem Klosterplatz führte diese Parade der Grüüsigen nochmals die Hauptstrasse hinab und einige Überbleibsel konnten gar am Nachmittag am grossen Wagenumzug betrachtet werden.
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