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«Er hat uns das ins Blut gegeben»
Pius Marty ist seit 25 Jahren bei der Theatergesellschaft Alpthal und seit 5 Jahren als Präsident tätig.
Der Alpthaler stammt aus einer Theaterfamilie. Sein Vater war Gründungsmitglied. Alle seine sechs Geschwister waren oder sind in der TG Alpthal dabei.
Lukas Schumacher: Wie blicken Sie als Präsident der Theatergesellschaft Alpthal der Premiere am kommenden Samstag entgegen?
Pius Marty: Sehr zuversichtlich. Ich bin bei den Proben immer dabei und weiss, dass alle voll motiviert sind. Daher kann ich der Premiere mit Optimismus entgegenschauen.
Was sind Ihre Aufgaben als Präsident?
Ich ziehe die Fäden, das heisst, dass ich für alles Organisatorische zuständig bin. Ich bin auch bei der Stückwahl dabei. Jedes Jahr erhalten wir etwa 20 bis 30 Hefte mit möglichen Stücken. Davon wählen wir 10 aus, die wir durchlesen. Dieses Jahr war es witzig, denn die Regisseurin Valeska Marty und die Spieler waren anderer Meinung als ich. Ich habe mich dann gefügt (lacht). Ausserdem bin ich für die Werbung und die Produktionsleitung verantwortlich.
Sind Sie während den Vorführungen vor Ort?
Ja, immer. Vor dem Stück begrüsse ich jeweils die Zuschauer. Während des Stücks soll ich mich jedoch von der Bühne fernhalten, da ich die Spieler nervös mache. Wir finden das alle lustig. Sie sagen, dass ich ein Rayonverbot habe. An der Premiere werde ich wie gewohnt den Apéro machen und nutze die Gelegenheit, mit den Besuchern Kontakt zu knüpfen.
Worum geht es in dem Stück «Da chasch Gift druf näh?»
Es handelt von einer reichen, verbitterten Frau, genannt «Frau von Drachenberg», welche mit ihren Mitmenschen unfreundlich umgeht. Ihre drei Angestellte halten es nicht mehr aus und beschliessen, ihren Tee zu vergiften, um ihre verbitterte Chefin in den Zwangsurlaub zu schicken.
Was gefällt Ihnen persönlich am Stück?
Es ist wirklich lustig. Frau von Drachenberg gefällt mir besonders. Sie ist eine kurlige Person, wie auch das Dienstmädchen, welches nicht das Hellste ist.
Sind die Schauspieler zufrieden mit ihren Rollen?
Ja, ich denke schon. Es ist die Aufgabe der Regisseurin, die Rollen passend zu verteilen. Bis jetzt hatten wir noch nie Probleme, dass einem die Rolle nicht passt. Ramona Länzlinger musste sich jedoch erst in die Rolle des «Drachens» einleben.
Mit über 150 Sitzplätzen hat Ihr Theater eine grosse Kapazität. Können Sie die Plätze füllen?
Nein. Wenn wir bei den Aufführungen einen Schnitt von 120 Besuchern haben, sind das für uns «ausverkaufte » Vorführungen. Die Besucherzahlen sind in den letzten Jahren steigend.
Steht die Theatergesellschaft Alpthal auf gesunden Beinen?
Ja. Wir können uns jeweils eine zweitägige Theaterreise leisten und gehen mit Zuversicht in die Zukunft. Wir haben viele junge Leute auf der Bühne. Es macht mich stolz, dass wir diese Generation in der heutigen Zeit für das Theaterspielen begeistern können. Schliesslich beansprucht es die Mitglieder etwa ein halbes Jahr.
Wie kamen Sie zum Theater?
Mein Vater ist Gründungsmitglied, und alle meine sechs Geschwister waren, beziehungsweise sind ebenfalls dabei. Mein Vater hat uns das Theaterfieber sozusagen ins Blut gegeben.
Einsiedler Anzeiger / Lukas Schumacher
Autor
Einsiedler Anzeiger
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Kategorie
- Bühne
- Volkstheater
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