Musik
Erneut viel Klasse am Schoeck-Festival
Während drei Tagen fand in Brunnen bereits zum sechsten Mal das Schoeck-Festival statt. Es begeisterte rundum.
Die Meinungen und die Reaktionen im Publikum liessen keine Zweifel offen: Die Veranstalter des sechsten Othmar- Schoeck-Festivals in Erinnerung an den berühmten Brunner Komponisten wussten auch dieses Mal das Publikum zu begeistern. Der absolute Höhepunkt der Veranstaltung war das grosse Sinfoniekonzert am Sonntagabend zum Schluss des dreitägigen Festivals. Im «Waldstätterhof» sorgte das Kammerorchester Basel – es spielt normalerweise in «grossen Häusern» auf der ganzen Welt – dafür, dass es für einmal «Weltklasse in Brunnen» hiess.
Standing Ovations und Zugaben im «Waldstätterhof»
Die junge litauische Dirigentin Izabelé Jankauskaité dirigierte das Orchester und den bekannten Violinisten Sebastian Bohren temperamentvoll mit viel Herzblut und Engagement. Nur schon ihr sympathisches Auftreten und die Art, wie sie die Musikantinnen und Musikanten leitete und sich von den Klängen mitreissen liess, begeisterten die über 100 Zuhörenden restlos. Bei Standing Ovations wurden zu Recht Zugaben eingefordert. An diesem Abend hörten die Musikliebhabenden zuerst die «Italienische Serenade» von Hugo Wolf. Als Nächstes wurde dem Publikum das spätromantische Violinkonzert von Othmar Schoeck kunstvoll vorgetragen. Sebastian Bohren fesselte das Publikum – unter Anwesenheit von Landammann Michael Stähli und Regierungsrat Sandro Patierno – mit einem Geigenspiel der Extraklasse und wurde vom Publikum berechtigterweise mit einem grossen Applaus zu Zugaben aufgefordert. Das ursprüngliche Stück wurde für Stefi Geyer komponiert, für welche Schoeck zur damaligen Zeit schwärmte.
Junge Komponisten und zwei Uraufführungen
Bereits am Sonntagmorgen begeisterte der junge Bariton Manuel Walser, begleitet vom einheimischen Stefan Albrecht an der Orgel, mit drei geistlichen Schoeck-Liedern im Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Leonard. Der Samstag gehörte, neben den Wissenschaftlern, die sich mit der Presseresonanz von Othmar Schoeck beschäftigten, auch jungen Komponisten, die im Schoeck-Atelier ihre Neukompositionen vorstellen durften. Dieter Ammann, Dozent an der Hochschule Luzern, führte durch den kompositionsreichen Abend im Schoeck-Atelier. Gleich zwei Uraufführungen standen in der Schoeck-Villa am Samstagabend auf dem Programm. Das Atelier war ausverkauft. Julia Spaeth (Sopran), Susanne Zapf (Violine) und Nadezda Tseluykina (Klavier) brachten in einem klug konzipierten Programm selten gespielte Werke aus dem frühen 20. Jahrhundert bravourös zu Gehör. Dazu gehörten auch drei Lieder von Othmar Schoeck. Im Mittelpunkt standen aber die beiden neu fürs diesjährige Othmar-Schoeck-Festival geschriebenen Kompositionen: Das eindringliche «Fremd» für Geige und Klavier von der aus Armenien stammenden Komponistin Aregnaz Martirosyan und Christoph Pfändlers von Volksmusikanspielungen durchsetztes Duo für Sopran und Violine: «dememrand legit red soebememrand» (Anagramm für «Dämmernd liegt der Sommerabend », einem Gedicht von Heinrich Heine). Insgesamt waren es sieben Veranstaltungen, die am diesjährigen Schoeck-Festival programmiert waren. Nicht weniger als achtzehn Werke waren zu hören. Insgesamt nahmen – neben einer Vielzahl von Studierenden, zwei Musikwissenschaftlerinnen, einem Musikwissenschaftler – total 22 Musikerinnen und Musiker teil. Zudem auch Chris Walton, der am Schlussabend locker und kompetent in den anschliessenden Konzertabend einleitete.
Bote der Urschweiz / Sarah Zimmermann und Jürg Auf der Maur
Autor
Bote der Urschweiz
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- Musik
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