Bühne
Messerscharfer Auftakt in die Theatersaison
«Mässerscharf & Sexy» die gelungene Eigenproduktion überzeugte in allen Belangen, eine gute Story, ideal besetzt und umgesetzt, sowie das Euthaler Spielvolk das durch ausgezeichnete Spiellaune glänzte.
Mit der Premiere des Stücks «Mässerscharf & Sexy» vom letzten Samstag, 22. Oktober, bekam die grosse, treue Fangemeinde des Euthaler Theaters erstmals eine komplette Eigenproduktion serviert. Der Lustspieldreiakter stammt aus der Feder von Stefan Hensler, der frischgebackene 1980 in Einsiedeln geborene Theaterautor ist im Jahre 2005 der Theatergesellschaft Euthal beigetreten. Von 2006 bis 2014 wirkte er als engagierter Spieler, 2015 führte er erstmals und erfolgreich Regie und nun, 2016, folgte das Wagnis eines Eigengewächses. Nach der Begrüssung durch den umsichtigen Theaterpräsidenten Josef Walker und dem obligaten, präsidialen Witz hiess es für das Publikum eintauchen und geniessen.
Mit viel Witz und Pointen
Natürlich war die Anspannung bei allen Akteuren, inklusive des Autors, Regisseurs und der Euthaler Theaterfamilie vor der Premiere angesichts der erstmaligen Situation grösser als sonst. Von dieser Belastung war aber an der ausgezeichnet gelungenen Premiere nichts, aber auch gar nichts zu spüren, sämtliche Akteure auf und hinter der Bühne agierten äusserst professionell. Alle sind in ihre vorgegebene Rolle geschlüpft und haben ihren Part ausgezeichnet gespielt. Sie haben ihre Rollen auf der Bühne sogar richtiggehend ausgelebt und boten so dem Publikum ein einmaliges Theatererlebnis mit viel Witz und herrlichen Pointen. Zum Inhalt des Stückes möchte der Schreibende nicht zu viel verraten. Es ist ein Lustspiel, dass man selber gesehen und erlebt haben muss. Nur so viel: Es geht um einen Zirkus, der dem Goodwill eines Frauenklosters und den Klauen eines russischen Investors ausgesetzt ist.
Illustre Figuren
Da hat es zuhauf aussergewöhnliche Figuren, mit denen man ein spannendes Lustspiel auf die Bretter bringen kann. Was es aber vor allem braucht, es braucht einen Autor, der diesen Figuren Leben einhaucht, was dem Autor und Regisseur Stefan Hensler eindrücklich gelungen ist. Angefangen beim Zirkusdirektor mit seiner Autorität, ohne autoritär zu sein, seiner Frau, der das Publikum glaubt, dass sie in der Zauberkugel sieht, was sie sagt. Die Zirkustochter spielt das angebliche «Dummchen» ebenso perfekt wie der melancholische Clown «Dimitri» auch ihm glaubt man, wenn er immer wieder sagt, «das schisst mich a!». Ganz anders der Löwendompteur «Hektor», der aller Welt wirklich glaubhaft weismacht, er sei der Grösste. Absolut authentisch auch der an einer Sehschwäche leidende Messerwerfer «Boris», ebenso überzeugend die rassige Seiltänzerin «Mascha». Die Tierärztin «Dr. Helga Chalberschreck» hat immer das passende Rezept beim kranken Tier sowie bei hormongeplagten Männern. Die beiden Ordensschwestern vom Kloster, auf dessen Grundstück der Zirkus gastiert, machen ihren echten Kolleginnen alle Ehre. Schliesslich überzeugt auch der russische Investor, «Herr Pawarov».
Ein Muss
Etwas länger als andere Jahre war heuer die Liste entschuldigter Prominenz. Mit Nationalrat Alois Gmür und Bezirksammann Franz Pirker, einigen Kantons- und Gemeinderäten sowie Delegationen von Organisationen und Vereinen war die elitäre Präsenz trotzdem gut. Auch das Urteil vieler Befragter, wie etwa von Alois Gmür und Franz Pirker, lautete einhellig: «Herrliche Theaterkost zum Entspannen!» Ein herzliches Dankeschön an alle Akteure, der Regie und vor allem dem Autor mit dem Wunsch auf ein Nächstes!
Einsiedler Anzeiger (zs)
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Einsiedler Anzeiger
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