Kunst & Design
Fotografin aus Altendorf gewinnt Bronze-Award
Mit ihrem Bild über Cyber-Mobbing holte sich Paula Schwarz den dritten Platz im BPP-Contest – trotz internationaler Konkurrenz. Die Berufsfotografin ist aber noch an weitaus mehr Projekten beteiligt.
Als Paula Schwarz im vergangenen Jahr ihr Bild im letzten Moment für den Wettbewerb des «Bundes professioneller Porträtfotografen » einschickte, erwartete sie nicht einmal, dass ihr Bild in der Galerie mit den besten 20 Fotografien aufgelistet sein würde. Das Resultat war jedoch eindeutig: Schwarz gewann den Bronze-Award und belegte damit den dritten Platz in der Kategorie «Creative ». Dass es sich dabei um einen internationalen Fotografie-Wettbewerb handelte, macht Schwarz besonders stolz, wie sie auf Anfrage ausführt. «Es wäre eine grosse Ehre gewesen, auch nur unter die Top 20 zu kommen», meint die Fotografin. Ihr Bild unter der Vorgabe «Mehrfachbelichtung» wurde mit den Bildern von einer grossen Anzahl weiterer Mitglieder aus der Schweiz, aus Deutschland und den Niederlanden bewertet.
Ohnmachtssituation Cyber-Mobbing
Mit dem Wettbewerbsbild wollte Schwarz auf das immer grösser werdende Problem von Cyber-Mobbing aufmerksam machen. «Ich habe lange überlegt, ob ich es einschicken soll», erzählt die Fotografin. Es sei häufig so, dass sie mit ihren Bildern Situationen verarbeite, die sehr nahe gingen, und es seien auch meist diese Bilder, die in Wettbewerben am besten abschneiden würden. Wahrscheinlich genau deshalb, weil sie solche Tabu-Themen ansprechen. «Das Bild soll die Ohnmachtssituation einfangen, in der man sich befindet, wenn man solcher brutalen Feindlichkeit ausgesetzt ist», erklärt Schwarz. «Die Seele verlässt für einen Moment den Körper, man steht komplett neben sich.» Als Präsidentin des Vereins «Fotoprofessionals» habe sie erlebt, wie schwer es bereits sei, unter Erwachsenen eine respektvolle Umgangsform durchzusetzen. Bei Jugendlichen sei dies noch einmal um einiges schwieriger. «Heute sind Junge den Auswirkungen der digitalen Medien völlig ausgeliefert. Im Ernstfall kommt vom Lehrpersonal oder der Polizei oft wenig Hilfe.»
Ein Katastrophen-Jahr
Paula Schwarz arbeitet seit zehn Jahren als selbstständige Fotografin in Altendorf. Vor drei Jahren beschränkte sie sich ausschliesslich auf Businessund Familien-Fotografie. Wie viele litt die Kunstschaffende ebenfalls stark unter der Pandemie: «Letztes Jahr war eine Katastrophe» Sie hätte zwar weiterhin Aufträge entgegennehmen dürfen, die Nachfrage sei aber in beispielslose Tiefen gesunken. «Ich war sehr froh, dass ich Unterstützung vom Bund einfordern konnte. Viele meiner Kollegen mussten Konkurs anmelden und ihr Atelier verkaufen.» Weil sie so wenig Kundschaft hatte, startete Schwarz das Projekt «Familienfenster». Dabei können Personen daheim hinter einem Fenster oder in einem Türrahmen posieren. «Es hat sich gelohnt, dass ich die Hoffnung nicht verloren habe. Nun habe ich immer mehr Aufträge mit wirtschaftlich gesunden Geschäften, die in dieser Zeit sogar wachsen konnten», meint Schwarz.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Samira Martullo
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