Musik
Schöne Wiener Kaffeehaus-Stimmung
Accento musicale trat im Rahmen des Schwyzer Kulturwochenendes in Siebnen und Feusisberg auf und überzeugte diesmal in Quintett-Formation mit Walzer, Polka – und viel Humor.
Die Schwyzer Kammermusik-Vereinigung Accento musicale ist ein freier Zusammenschluss von Musikerinnen und Musikern aus der Region,die es lieben, Kammermusik in wechselnden Besetzungen zu spielen.Unter dem Motto «Wien und die Romantik – alles Walzer» trat Accento musicale am Wochenende im Rahmen des Schwyzer Kulturwochenendes als fünfköpfige Formation auf: am Samstag in Siebnen in der Aula der Sek1 March und gestern in Feusisberg im Ausstellungsraum des Klavierhauses Esterhammer.
Kaffehaus- und Salonmusik
Diesmal widmete sich Accento musicale der Wiener Kaffeehaus- und Salonmusik. Die beiden Musikerinnen Ruth Müri und Eleonora Em und ihre männlichen Kollegen Donat Nussbaumer, Lorenz Küchler und Urs Bamert boten ein Konzert mit speziell ausgewählten Kompositionen – darunter bewusst auch weniger bekannte Titel. Traditionsgemäss erzählten die Musiker von historischen Hintergründen, Besonderheiten und der Entstehungsgeschichte der vorgetragenen Kompositionen. Franz Schmidt erarbeitete eine Komposition für den Pianisten Paul Wittgenstein, der im Krieg durch eine Granate seine rechte Hand verloren hatte. Wittgenstein wollte seine Karriere wegen des Unfalls nicht aufgeben und liess eigens Musik für sich komponieren. Ungewohnt und zugleich ein klanglicher Genuss war die Interpretation von Schmidts «Klavier-Quintett» durch das Ensemble, insbesondere von Eleonora Em am Klavier, die ausschliesslich mit der linken Hand gespielt hat.
Einfallsreich und virtuos
Es folgten bekannte Ohrwürmer wie «An der schönen blauen Donau» von Johann Strauss, der noch heute der weltweit meist gespielte Walzer ist. Strauss nahm immer wieder aktuelle Themen in seine Musik auf und beschäftigte sich unter anderem auch mit Uhren. So entstand die schnelle «Tik-Tak-Polka», welche das Ensemble mit Hingabe spielte. Gewohnt auf Profiniveau interpretierte Accento musicale auch den «Pesther Czardas», den Strauss als Geschenk zu einer Einladung nach Budapest brachte. Amüsant beim Vortragen von Strauss’ «Perpetuum mobile» war die musikalische Kreativität des Ensembles. Eigentlich ist die Komposition für ein ganzes Orchester geschrieben, weshalb die einzelnen Musiker Partien verschiedener Instrumente übernehmen mussten. Die Violine spielte so zum Beispiel auch die Flöte. Mit dem einfallsreich inszenierten und zusammengestellten Konzertprogramm sorgte das Quintett beim Publikum ohne Zweifel für beste Unterhaltung und gute Laune.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger (Janine Jakob)
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- Musik
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