Brauchtum / Feste
Europa kennt jetzt unsere Fasnacht
Während vier Tagen führte die Närrische Europäische Gemeinschaft (NEG) ihre Jahrestagung in Lachen durch. Am Samstag ging am See der Staatsempfang über die Bühne. Tags zuvor hatte die Delegation einen Abstecher in die Höfe gemacht.
Seit Donnerstag tagten die hohen fasnächtlichen Gäste aus acht verschiedenen europäischen Ländern im Märchler Hauptort und machten das Dorf zur europäischen Fastnachtsmetropole. Der Höhepunkt der Tagung bildete dabei der eigentliche Staatsempfang am Samstag. Nach dem Besuch der Stadt Rapperswil mit dem Empfang bei der dortigen Schellegoggi-Zunft setzten die Fastnächtler mit dem Schiff über nach Lachen. Aufgrund des schlechten Wetters musste der Anlass in das Pfarreiheim verlegt werden, wo die fröhliche Schar von der heimischen Guggenmusik Hafä-Rattä mit lauten Klängen und feinen Zigerbrüt von den Zigerchrütlern empfangen wurden. Nach dem Apéro liessen es sich zahlreiche Märchler Honoratioren aus der lokalen, kantonalen und nationalen Politik nicht nehmen, einige Worte an die zahlreichen Gäste zu wenden.
NEG erhielt viel Lob
Nationalrat Pirmin Schwander übergab Grüsse aus Bern und lobte die föderale Struktur und die Verbundenheit der NEG. Armin Hüppin, Schwyzer Landamman und passionierter Rölli, brachte den Zuhörerinnen und Zuhörern die Märchler Fasnachtskultur näher, indem er neben den zwei Röllis auch einen Domino und Fossli mitbrachte. Der Märchler Bezirksamman Daniel Feusi betonte, wie gut die europäische Zusammenarbeit wenigstens bei den Narren funktioniere, und auch Lachens Gemeindepräsident Pit Marty fand viele lobende Worte über die NEG. Schliesslich wandte sich auch noch der Pastoralassistent der katholischen Kirche Lachen, Martin Weick, an die närrische Gesellschaft und hob hervor, wie eng die Fasnacht mit der Kirche verbunden sei. Den Abschluss des ereignisreichen Tages bildete der ausgelassene Galaabend im Restaurant «Bären», wo die europäische Narren- Verbundenheit gefeiert wurde.
Kostprobe des närrischen Treibens
Bunt und stürmisch war der Empfang am Freitag gewesen, den die Höfner Fasnächtler den Delegierten der NEG anlässlich eines Apéros im «Leutschenhaus » in Freienbach geboten hatten. Vertreter der traditionellen Höfner Fasnachtsgesellschaften (VHFG) mit Holzmasken stürzten sich gerne in ihr Kostüm, um den Gästen eine Kostprobe des närrischen Treibens in den Höfen vorzuführen. Selbst Trychler machten ihre Aufwartung, um für kurze Zeit die Fasnacht einzuschellen. Ferdy Kälin, Präsident der VHFG, freute sich mit den Höfner Fasnächtlern über die Gäste und erläuterte in seiner Rede unter anderem, was es mit dem Maskenbaum auf sich hat. Der sieben Meter hohe Lerchenstamm, an dem alle Höfner Masken eingeschnitzt sind, wurde eigens zu diesem Anlass aufgebaut. Üblicherweise steht er während der ganzen Fasnacht an jenem Ort, an dem der Bezirksumzug stattfindet.
Die vielfältigen Masken begeisterten
Unter den Gästen waren viele verdiente Fasnächtler auszumachen. Meinrad Kälin und Andreas Beglinger vertraten offiziell den Bezirk und die Gemeinde Freienbach. Markus Kläger führte gruppenweise durch sein Narrenmuseum. Die Gäste zeigten sich erstaunt ob der vielfältigen Schwyzer Maskenlandschaft. Die Masken wirkten eher abschreckend, verteidigend, urtümlich laut und wild und so ganz und gar nicht lieblich, fand Alberto Berardi aus Italien. Positiv hingegen empfand er das Intrigieren, welches Kontakt untereinander schafft. «Europa weiss nun, wie die Fasnacht in den Höfen klingt und aussieht. Nicht überall in Europa ist sie so gut.» Mit diesen Worten beendete Peter Züger, Mitglied des NEG-Vorstands, den gemütlichen Apéro im Gewölbekeller und leitete zum Nachtessen über.
March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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- Brauchtum / Feste
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