Musik
Konzert mit Uraufführung
Das traditionelle Frühlingskonzert des Blasorchesters Siebnen im Tischmacherhof in Galgenen stand ganz im Zeichen der Teilnahme am European Championship for Wind Orchestra in Brüssel am nächsten Wochenende.
Den Beginn machte das Blasorchester A der Jugendmusik Siebnen. Die beiden Dirigenten Michael Schönbächler und Dominik Hüppin hatten das Programm ganz auf Belgien ausgerichtet, beginnend mit der belgischen Nationalhymne und endend mit dem «Marsch der Belgischen Fallschirmspringer ». Dazwischen intonierten die jungen Musikerinnen und Musikermit «Villanelle» eine zweisätzige Komposition, die mit vielen heiklen Übergängen gespickt war. Die Suite aus dem Musical «Daens» ist ein episches Drama und erzählt über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, über Leben und Tod in der Arbeiterklasse in Belgien um 1900. Die Jugendmusik meisterte alle Schwierigkeiten mit Bravour und konnte einmal mehr Zeugnis ablegen über ihr hohes Niveau.
Komponist angereist
Dann war die Reihe am Blasorchester Siebnen. Sein Konzert unter der Leitung von Blaise Héritier stand ganz im Zeichen des kommenden Auftritts in Brüssel. Zuerst stand das Aufgabenstück auf dem Programm. Das Werk «Mutations» des belgischen Komponisten Bart Picqueur zeigte bereits auf, wie hoch die Messlatte für die Höchstklasse in Brüssel gelegt ist. In diesem Stück wird die Evolution intoniert, beginnend mit einer Ursuppe, dann der Kampf der einzelnen Lebewesen ums Überleben, akustisch überzeugend demonstriert durch die einzelnen Register, die sich gegenseitig bekämpfen und ums Überleben kämpfen. Die Komposition lässt dem Dirigenten und dem Orchester viel Raum für Interpretation und Improvisation. Das Ende des Stücks lässt die Frage offen, wer oder was nun der Stärkere ist, darum auch der Untertitel «The Survival of the Fittest ». Dann kam es zu einer Uraufführung. Der spanische Komponist José Suñer-Oriola hat für das Blasorchester mit «Soulful Stones» ein Werk geschrieben, das in Brüssel als Selbstwahlstück aufgeführt wird und am Sonntag zum ersten Mal zur Aufführung gelangte. Die Komposition setzt die Schönheit, die architektonischen Eigenheiten und die Grandezza von bekannten Bauten des spanischen Architekten Antoni Gaudí in Musik um. Das fünfsätzige Werk, das 28 Minuten dauert, ist sehr anspruchsvoll, bietet aber dem Orchester die Möglichkeit, alle Facetten seines grossen musikalischen Könnens auszuleben. Der Komponist war extra aus Valençia angereist und konnte dem Dirigenten und dem Orchester zur grandiosen Leistung gratulieren.Er wird übrigens das BOS auch nach Brüssel begleiten. Mit dieser Leistung wird sich das Blasorchester Siebnen in Brüssel nicht verstecken müssen, auch wenn die Konkurrenz mit acht hochklassigen Orchestern sehr gross sein wird.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul A. Good
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Höfner Volksblatt & March Anzeiger
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