Musik
Rhythmische Melodien aus Nord- und Lateinamerika
Das Winterkonzert des Blasorchesters Siebnen (BOS) vom Wochenende im Tischmacherhof Galgenen war in Stückauswahl und Darbietung absolute Spitze und nicht mehr zu übertreffen.
Für Konzertbesucher wie für Musikerinnen und Musiker des BOS darf das Winterkonzert 2024 als ein absolutes Highlight bezeichnet werden. Denn nach dem Konzertabend war jedermann klar, dass das im Jahre 1898 gegründete BOS mit seinen heute rund 80 Musikerinnen und Musikern mit Recht den Titel eines Schweizermeisters tragen darf. Diese Auszeichnung wurde in der Höchstklasse im Jahre 2016 erreicht. Seither rissen die Platzierungen in den obersten Rängen nicht ab. Im letzten Moment mussten wegen der enorm hohen Besucherzahl eilends zusätzliche Sitzgelegenheiten beschafft werden. Roman Hutzmann, Präsident des BOS, freute sich in seiner Begrüssung am grossen Interesse der vielen Konzertbesucher und durfte zu Beginn einige Gäste namentlich willkommen heissen, vorab Landammann Michael Stähli, Vorsteher des Bildungsdepartementes und der kantonalen Kulturkommission. Ebenso durfte die Kulturkommission Galgenen für das Saalpatronat einen grossen Dank entgegennehmen. Danach übernahm Fabienne Bisig – sie spielt im BOS Flöte und Piccolo – die Konzertmoderation und führte informativ durch die einzelnen Werke.
Ein Konzert auf höchster Stufe
Dirigent Blaise Héritier griff danach zum Taktstock. Zu Beginn die Komposition «In a Cause Called Glorious» von Stephen L. Melillo. Sie entstand in Erinnerung an das vergangene Jahrhundert der berühmten amerikanischen Militärakademie West Point. Zu einem weiteren Konzerthöhepunkt gelangte die «Rhapsody in Blue» vom bekannten George Gershwin und arrangiert vom Schweizer Bandleader und Pianisten Mathias Rüegg, der übrigens notabene als Gast aus seinem heutigen Wohnort Wien an diesen Konzertabend angereist war. Dieses Stück mit Elementen der afroamerikanischen Jazzmusik, verbunden mit europäischer Klassik, begleitete Manuel Leuenberger an seinem grossen Marimbaphon und faszinierte die Zuhörer mit seinen perfekten Soli, gespielt mit vier Holzstäbli und grosser Handfertigkeit. Es stimmte ganz einfach alles perfekt überein, ob Solo oder in Begleitung mit dem BOS. Als weiteres Stück vor der Pause stand «Escenas de los Aztecas», bestehend in drei Teilen, auf dem Programm. Gerade hier stellte man fest, wie Dirigent Blaise Héritier es verstand, die Musiker in die Einsätze zu führen.
Schweizer Erstaufführung
Nach einem Unterbruch wurde das Konzert fortgesetzt mit «Sinfonía Buenos Aires», einer Schweizer Erstaufführung, wobei gerade hier die Perkussionsinstrumente voll zur Geltung ka-men. Manuel Leuenberger spielte inmitten des Orchesters an den Xylophonen. Diese argentinische Tangomusik wurde begleitet von Helena Rüegg am Bandoneon und Florian Pezzatti am Akkordeon, ebenso mit Soloeinlagen. Im Auftrage und für das BOS hatte der spanische Dirigent und Komponist Saül Gómez Soler dieses grosse Werk geschaffen. Das Konzertprogramm wurde beendet mit «Three Latin Dances» einer dreiteiligen, lateinamerikanischen Tanzmelodie aus Kuba und Argentinien mit melodiösem «Danzón», einem schnellen und rhythmischen «Cha-Cha-Cha» und dem energiegeladenen «Malambo». Langanhaltender und stehender Applaus wurde vom BOS mit einer Zugabe verdankt. Das nächste Winterkonzert des BOS ist auf Samstag, 13. Dezember 2025, und Sonntag, 14. Dezember 2025, wiederum im Tischmacherhof Galgenen festgelegt.
Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm
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