Die Formation Ambäck in voller Aktion (von links): Andreas Gabriel, Markus Flückiger und Pirmin Huber.
Die Formation Ambäck in voller Aktion (von links): Andreas Gabriel, Markus Flückiger und Pirmin Huber.
Betschart präsentierte das neue «Giigäbank»- Notenheft mit 50 «Giigä-Tänz», die Josef Imhof spielte. Bilder: Guido Bürgle
Betschart präsentierte das neue «Giigäbank»- Notenheft mit 50 «Giigä-Tänz», die Josef Imhof spielte. Bilder: Guido Bürgle

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Geigenmusik von Josef Imhof lebte neu auf

50 Tänze, die der letzte Tanzgeiger von Muotathal spielte, sind nun in einem Notenheft festgehalten. Das Heft wurde am Samstag bei urchiger Beizenmusik vorgestellt.

Die Geige war einst in Muotathal weit verbreitet. Josef Imhof (1896–1988) gilt als letzter Tanzgeiger des Tals. Im Volksmund wurde er «ds Predägers Joseeb» genannt. Nun hat der Verein Giigäbank während des letzten Jahres 50 traditionelle Tänze, die Imhof auf seiner Geige spielte, verschriftlicht. Entstanden ist ein umfangreiches, illustriertes Notenheft, in dem der originelle Musikant ausführlich porträtiert ist.

 

Zweistündiger Giigä-Tänz-Workshop

Unter dem Motto «Giigä-Tänz» drehte sich am Samstag in Muotathal alles ums Instrument Geige und die damit verbundene Volksmusik. So fand am Nachmittag im Schulhaus Muota ein zweistündiger Workshop statt, der vom bekannten Geigenspieler Andreas Gabriel geleitet wurde. 13 Geigerinnen und Geiger aus der ganzen Deutschschweiz, die bereits auf mittlerem bis sehr gutem Niveau musizieren, übten konzentriert zwei «Predäger»-Tänzli ein. Am Abend war Beizenmusik angesagt. Im ausverkauften Restaurant Alpenrösli spielten zwei Formationen auf, die eine in der Gaststube, die andere im Säli «hindä ussä». Mit sichtlicher Freude musizierte die Spitzenformation Ambäck mit Andreas Gabriel (Geige), Markus Flückiger (Handorgel/Schwyzerörgeli) und Pirmin Huber am Kontrabass. «Unsere Formation entstand vor über zehn Jahren dank der gemeinsamen Begeisterung für die Interpretation von Predägers-Joseeb-Tänzli», erklärte Andreas Gabriel. Giigä-Tänz, Alpenrösli Muotathal Als zweite Formation trat die junge aufstrebende Formation Uufstrich auf. Mit viel Feingefühl intonierten Flurina Ott (Geige), Erich Bürgler (Schwyzerörgeli/Handorgel) und Florin Schmidig (Kontrabass) Tänze von Josef Imhof und weiteren Komponisten. Im Laufe des Abends wurde das neue Josef-Imhof-Notenheft von Peter Betschart vorgestellt. Er hatte interessante Texte zum Heft verfasst und zusammen mit Hyazinth Betschart das «Giigä-Tänz»-Projekt organisiert. Wie in Muotathal zu erwarten war, kam am urchigen Event auch der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgten der Anekdoten-Sammler Werner Schelbert sowie Peter Betschart. Sie erzählten einige «Müsterli», die «vos Predägers Joseeb» überliefert sind. Einmal wurde Joseeb ein Tänzli auf Tonband abgespielt, worauf der Geiger selber zu hören war. Sein Kommentar: «Wänn ich ä so Musig miäch, chäm ä kä Mänsch cho losä.»

 

Bote der Urschweiz / Guido Bürgler

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik
  • Volksmusik

Publiziert am

18.11.2024

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