Ehrenpräsident Res Marty bei seinem Vortrag «Neue Spuren zu Raffs (Nach-) Leben in der March». Bild Paul Diethelm
Ehrenpräsident Res Marty bei seinem Vortrag «Neue Spuren zu Raffs (Nach-) Leben in der March». Bild Paul Diethelm

Musik

Historisch-politischer Kontext zu Joachim Raffs Schweizerzeit

Res Marty, Ehrenpräsident der Joachim-Raff-Gesellschaft in Lachen, orientierte in einem mit Anekdoten und Erzählungen gespickten Referat über die Familie Raff und insbesondere über den in Lachen geborenen Lehrer und Komponisten Joachim Raff.

Nach der Begrüssung durch Musikwissenschafter Severin Kolb, Leiter des an diesem Tag voll besetzten Raff-Archivs in Lachen, orientierte Ehrenpräsident Res Marty in einem lebhaften und mit Anekdoten gewürzten Vortrag über das Leben der Raff-Familie, angefangen im Jahr 1781 mit der Geburt von Franz-Joachim Schmid über Erzählungen zu Vater Franz-Josef Raff bis hin zum Lehrer und Komponisten Joachim Raff. Er stellte seine Äusserungen unter den Titel «Neue Spuren zu Raffs (Nach-)Leben in der March» zur Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Spannend waren auch Martys Erklärungen zum turbulenten Geschehen in der Schweiz und insbesondere im Kanton Schwyz.

 

Familie Raff im Kontext der Politik

Josef Joachim Raff wurde als zweites Kind der Raff-Familie am 27. Mai 1822 in Lachen geboren. Während er in Lachen die Primarschule besuchte, unterrichtete ihn sein Vater in Klavier und Orgel. 1837 schuf Raff seine ersten Kompositionen. Mit weiteren Werken und Konzerten finanzierte er seinen Lebensunterhalt. Eine enge Zusammenarbeit pflegte er mit Felix Mendelsohn Bartholdy wie auch mit Franz Liszt und wurde in Weimar gar sein Assistent. Das Referat von Res Marty beinhaltete im Teil der Gegenüberstellung bekannter Fakten den Übergang vom Ancien Régime zur Helvetik, Mediation, die Phase der Restauration in der Schweiz und in Europa sowie die Phase der Regeneration in der Schweiz und endete mit einem politischen Statement von Joachim Raff, etwas über 20-jährig, in einem Artikel in der «Allgemeinen Wiener-Musikzeitung». Joachim Raff verstarb im Jahre 1882 in Frankfurt im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt.

 

Wirken gewürdigt

Das grosse Wirken des in Lachen geborenen Komponisten wurde im Jahre 1972, nur wenige Monate nach seinem 150. Geburtstag, mit einem Denkmal in Lachen gewürdigt. Unter den Besucherinnen und Besuchern war auch Iris Eggenschwiler, Musikwissenschaftlerin an der Hochschule der Künste. Sie befasst sich derzeit mit der Aufarbeitung der bekannten dritten Symphony «im Walde» von Joachim Raff. Abschliessend orientierte Severin Kolb über bevorstehende Anlässe und lud die Vortragsteilnehmenden zur Besichtigung des Raff-Archivs ein, welches nebst viel Literatur und Tonträgern auch mit allerlei Neuigkeiten bestückt worden ist. Alle Teilnehmenden erhielten zudem ein 71 Seiten umfassendes, mit rund 50 bebildertes Schriftstück, verfasst von Res Marty.

 

Höfner Volksblatt und March-Anzeiger / Paul Diethelm

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

09.09.2024

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