Ein neuer «Ankäsammler»: Oskar Betschart (links) zog nach der Sennengemeinde in Illgau bei Senntenbauern und Sennenfreunden den obligaten Fünfliber ein. (Bild: Guido Bürgler)
Ein neuer «Ankäsammler»: Oskar Betschart (links) zog nach der Sennengemeinde in Illgau bei Senntenbauern und Sennenfreunden den obligaten Fünfliber ein. (Bild: Guido Bürgler)

Brauchtum / Feste

Illgauer beschlossen Sennenkilbi

Die Sennengesellschaft Illgau traf sich am Sonntag zur Sennengemeinde. An der humorvollen Versammlung wurde beschlossen, am Güdelmontag wieder eine Sennenkilbi durchzuführen. Der neue «Ankäsammler» heisst Oskar Betschart.

Erstmals fand die Sennengemeinde nicht mehr an Dreikönige statt, sondern am ersten Sonntag danach. Dies war nämlich an der letztjährigen Versammlung so beschlossen worden. Grund für die Verschiebung waren die zahlreichen Geislechlepfer aus Illgau, die jeweils an Dreikönige am «Priis-Chlepfe» in Schwyz mitmachen und daher nicht an der Sennengemeinde teilnehmen konnten. Stefan Bürgler bedankte sich im Namen der Chlepfer für die Umstellung und Rücksichtnahme. Geleitet wurde die Sennengemeinde im Restaurant Sigristenhaus erstmals vom neuen Sennenpräsidenten Ernst Bürgler, welcher «Kraft seines Amtes» der höchste Illgauer Fasnächtler ist. Er eröffnete die Versammlung mit einem urchigen Naturjüüzli. Nun gedachte das Sennenvolk der sieben Personen, die im letzten Jahr verstorben waren.

Viel Witziges und Neckisches

Im Laufe der Versammlung gab es immer wieder Anlass zum Lachen, hat doch das Witzeln und Sich-Necken an der Sennengemeinde eine lange Tradition. Besonders oft gelacht werden konnte, als Sennenschreiber Daniel Bürgler die Protokolle der Sennengemeinde und der Sennenkilbi 2010 vorlas. Die zahlreichen Pointen, gespickt mit vielen alten Mundartwörtern, gefielen dem Sennenvolk ausgezeichnet. Die Protokolle können unter www.illgau.ch nachgelesen werden. Kassier Beat Bürgler konnte einen bescheidenen Reingewinn präsentieren. Er stellte auch das neue Küchenteam vor, das an der Sennenkilbi in der Mehrzweckhalle Ilge die Festwirtschaft führen wird, nämlich Erzi Bürgler, Rita Suter und Annemarie Arnold. Wie allgemein erwartet worden war, beschloss die Versammlung fast einstimmig, am Güdelmontag, 7. März, wieder eine Sennenkilbi durchzuführen.

Sechs neue Sennenfreunde

Wer sich jahrelang vor oder hinter den Kulissen für die Sennenkilbi einsetzt, wird eines Tages zum Senntenbauern oder zum Sennenfreund gewählt. Alle Senntenbauern und Sennenfreunde müssen dem Ankäsammler alljährlich einen Fünfliber entrichten, haben im Gegenzug aber das Recht auf einen reservierten Platz am Sennenmahl und – was wohl noch wichtiger ist – auf das letzte Geleit mit der Sennenfahne. Heuer wurde Peter Heinzer von der unteren Hochsiten zum neuen Senntenbauern gewählt. Es gab auch sechs neue Sennenfreunde, nämlich Franz Bürgler (Lindenmatt), Heinz Bürgler (Alpengruäss), Remy Bürgler (Sonnheim), Ruedi Betschart (Gütsch), Marco Bürgler (Lindenmatt) sowie Gabriel Betschart (Wyde). Einige Vorstandsmitglieder wurden im Amt bestätigt. Demissioniert hatte hingegen «Ankäsammler» Josef Heinzer, Tauisberg. Er wurde mit Dank verabschiedet. Sein Nachfolger heisst Oskar Betschart, Husmatt. Der «Ankäsammler» musste in früheren Zeiten Geld sammeln, um damit dem (armen) Pfarrer im Namen der Sennengesellschaft einen grossen «Ankä» überreichen zu können. Heutzutage ist er ein Hilfskassier und hat die Aufgabe, bei den momentan 35 Senntenbauern und 80 Sennenfreunden alljährlich einen Fünfliber einzuziehen.

Bevor Sennenpräsident Ernst Bürgler zum Abschluss der gut besuchten und fröhlichen Versammlung ein Naturjüüzli anstimmte, rief er Jung und Alt dazu auf, am Güdelmontag recht zahlreich an der Sennenkilbi mitzuwirken.



Sennenkilbi

07.03.2011
Illgau

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

11.01.2011

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