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Er verbrachte etliche Stunden im Tarnzelt
Fotograf Alexander Dietz ist fasziniert von der «Chiemen-Halbinsel». Entstanden ist in 1500 Stunden ein Bildband mit 480 Farbfotos.
Das erste Foto für diesen Bildband entstand im Juni 2018: «Ich erinnerte mich an ein Sujet, eine umgestürzte Eiche mit der Rigi im Hintergrund, das nur bei relativ tiefem Wasserstand aufgenommen werden konnte», erzählt Fotograf Alexander Dietz. Es folgten weitere eindrucksvolle Naturbilder. Die Milchstrasse, ein Eisvogel, Orchideen, Föhnstürme oder eine Waldohreule, um nur einige der 480 Fotos zu nennen. 1500 Stunden hat Dietz in seinen Bildband «Chiemen-Halbinsel, Naturoase am Zugersee im Wandel der Jahreszeiten » investiert. An die 900 Stunden verbrachte er mit Fotografieren. «Diese Arbeit ist mir keine Sekunde ‹verleidet›. Ich würde es sofort wieder machen», sagt der Merlischacher. Im damaligen Lockdown hat ihn die Stille besonders beeindruckt. «Keine Flieger, keine Züge, keine Autos. Es war so ruhig, dass ich sogar die Amseln von Walchwil über den See singen hörte.»
Buch mit Symbolkraft aus der Region für die Region geschaffen
Solche Tage und Nächte in der Natur hätten ihn durch die Corona-Zeit getragen. Und: «Ich wollte ein Buch mit Symbolkraft aus der Region für die Region schaffen.» Es sei aber auch zu schönen Begegnungen und Gesprächen mit Spaziergängern im Chiemen in Immensee gekommen. «Jeder Besuch eröffnete mir neue und zum Teil überraschende Perspektiven. Bietet sich von der Halbinsel gegen Norden, Richtung Zug, eine freie Sicht über den See, wird die Landschaft gegen Süden hin, Richtung Arth, durch Gnipen, die Schwyzer Alpen und die Königin der Berge, die 1797 Meter hohe Rigi, dominiert.» Aus 25 Jahren Landschaftsfotografie seien ihm keine anderen Orte bekannt, die zu allen Jahresund Tageszeiten so viele interessante Fotospots bieten.Er ist mit offenen Augen und offenen Ohren unterwegs
Da der Chiemen von weit herum sichtbar ist, entstanden auch einige Fotos von Risch, Walchwil, vom Walchwilerberg, von der Seebodenalp und von Meierskappel aus. Festgehalten hat Dietz einmalige Fotos, die den landschaftlichen Reiz des Felsufers, des Wetters, aber auch die Auswirkungen der Klimaerwärmung aufzeigen. Im Buch sind diese Landschaftsaufnahmen nach Jahreszeiten in vier Kapitel aufgeteilt. Ein weiteres Kapitel behandelt die lokale Flora und Fauna. «Für einzelne Tierfotos habe ich das ganze Gebiet des Bezirks Küssnacht mit einbezogen.» Im Winter 20/21 entdeckte Dietz endlich die Schlafhöhle eines Schwarzspecht-Paares. «Über die letzten Jahre hatte ich diese scheuen Vögel regelmässig gehört oder im Flug und am Nahrungsbaum von Weitem beobachten können », führt er aus. Auch für die Eisvogel-Fotos seien etliche Stunden im Tarnzelt vonnöten gewesen. «Hunderte Male flog er in den vergangenen drei Jahren pfeifend vor mir durch, oder ich konnte ihn auf seinem Ansitz beobachten. Aber seine blaue Seite wollte mir der ‹fliegende Edelstein› lange Zeit nicht präsentieren », resümiert Dietz.Auf den Einsatz von Drohnen verzichtet
Auf den Einsatz von Drohnen sowie die Anwendung von aktuell angesagten Techniken wie zum Beispiel Time-Blending oder Focus-Stacking bei Makroaufnahmen habe er bewusst verzichtet. Alexander Dietz, Jahrgang 1966, betätigt sich seit 1995 hauptberuflich als Fotograf in den Bereichen Reportage und Landschafts- sowie Naturfotografie in der Schweiz. Seine Fotos bebildern das aktuelle Buch über das bekannte «Küssnachter Klausjagen» sowie Briefmarken der Schweizerischen Post. Als Sohn der Landschaftsfotografen Beatrice und Heinz Dietz ist er seit den 1970er-Jahren mit der Fotografie vertraut. «Ich wurde, was Bildstil, Qualität und Ausdauer betrifft, von ihnen beeinflusst», sagt Dietz, der seinen Weg und seine Berufung schon als Kind gefunden hat.Hinweis
Der Naturbildband «Chiemen-Halbinsel, Naturoase am Zugersee im Wandel der Jahreszeiten» kann unter www. dietz.ch oder per E-Mail an dietz@dietz.ch bestellt werden.Bote der Urschweiz / Edith Meyer
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Bote der Urschweiz
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